Landsberger Tagblatt

Abschied mit Wehmut

Bayernliga Altgedient­e Akteure wie Sebastian Nichelmann und Rainer Storhas verlassen den TSV Landsberg. Nach dem Abstieg in die Landesliga ist der Verein auf Trainer- und Spielersuc­he

- VON DOMINIC WIMMER

Landsberg Bei einem hat der Abstieg des TSV Landsberg besonders Spuren hinterlass­en. „Every finishline is the start of a new beginning! Leider nicht mit dem gewünschte­n Ende. Wenn man fällt, muss man wieder aufstehen. Es war eine geile Zeit, in der ich viele Freunde fürs Leben gefunden hab! Ihr werdet mir alle sehr fehlen.“Mit diesem emotionale­n Post in sozialen Netzwerken hat sich Sebastian Nichelmann vom TSV Landsberg verabschie­det. Der langjährig­e Kapitän kam 2011 und ist neben Alexander Buschel der dienstälte­ste Spieler. Er wird den Verein verlassen – wie wohl einige andere Spieler auch . . .

Nach dem Schlusspfi­ff saß Sebastian Nichelmann im Mittelkrei­s. Total in Gedanken versunken und traurig. Er trug die Kapitänsbi­nde, die ihm Philipp Siegwart nach seiner Auswechslu­ng übergeben hatte. Zu diesem Zeitpunkt, in der 90. Minute, stand der TSV mit einem Bein in der Relegation. Doch der 3:1-Erfolg Kornburg sollte nicht reichen. Aufgrund des Last-minute-Siegs von Kirchansch­öring in Wolfratsha­usen und aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs war der Abstieg aus der Bayernliga besiegelt. Schon länger feststand hingegen der Abschied von Sebastian Nichelmann. Er hatte bereits in der Winterpaus­e angekündig­t, zu seinem Heimatvere­in FC Penzing (Bezirkslig­a) zurückzuke­hren. „Das hatte rein gar nichts mit dem Abstieg zu tun. Ich wäre auch bei Klassenerh­alt gegangen“, so der 29-Jährige, der künftig aufgrund von Beruf und Familie sportlich etwas kürzertret­en will. Dennoch ist er nach der misslungen­en Mission Klassenerh­alt traurig. „Es hatte sich zwar abgezeichn­et. Aber der Abstieg ist schon bitter.“Für den Fall der Relegation wäre Nichelmann optimistis­ch gewesen. „Da hätten wir noch mal alles ver- sucht. Wir haben ja schon Erfahrung mit der Relegation und das hat uns als Team in den vergangene­n Jahren erst recht zusammenge­schweißt.“

Zweimal ist der TSV in den vergangene­n beiden Jahren dem Abstieg in allerletzt­er Minute entronnen und schaffte in der Relegation den Klassenerh­alt. Jetzt heißt es nach vier Jahren in der zweithöchs­ten bayerische­n Amateurlig­a Kofferpack­en: „Wir müssen nach vorne schauen. Die Blickricht­ung ist jetzt eine andere“, sagt Abteilungs­leiter Robert Michel. Für ihn und sein Team stehen in den nächsten Tagen wichtige Weichenste­llungen für die nächste Saison in der Landesliga an. Die 3C Carbon Group wird weiterhin als Hauptspons­or an Bord sein, wie Michel sagt. Ein Fragezeich­en steht jedoch noch hinter der Höhe des Etats.

Wer künftig auf der Landsberge­r Trainerban­k sitzen wird, ist auch noch offen. Entspreche­nde Gespräche mit mehreren Kandidaten haben bereits stattgefun­den. „Diese Woüber che wollen wir es noch klären. Insgeheim sind wir uns schon einig“, sagt Robert Michel zu den Verhandlun­gen mit einem konkreten Mann. Beim Namen hält sich der Abteilungs­leiter noch bedeckt, kündigt aber eine Bekanntgab­e für die nächsten Tage an. Auch in Sachen Spielern gebe es bereits drei konkrete Personalie­n, mit denen man sich einig sei.

Die Abgänge einiger Akteure aus dem aktuellen Kader stehen bereits fest. Um einige Namen zu nennen: Neben Sebastian Nichelmann wird auch Dominik Schön den Verein verlassen. Er wird mit Schwaben Augsburg in Verbindung gebracht. Auch Andreas Beinhofer steht vor dem Absprung. Seine Karriere beenden wird Rainer Storhas. Spieler wie Lukas Göttle, Sebastian Gilg und Philipp Siegwart sollen zum Bleiben bewegt werden. Ebenso soll Andreas „Charly“Fülla auch in der Landesliga für Landsberg auflaufen. Auch mit Sebastian Bonfert wird der Sportliche Leiter Arek Wochnik entspreche­nde Gespräche führen, um den erfahrenen Führungssp­ieler zu halten. Eine der Stützen in der abgelaufen­en Spielzeit war Torwart Philipp Beigl. Mit starken Paraden hielt er seine Mannschaft in vielen Partien im Spiel. Sein Verbleib ist ungewiss. Aber angesichts seiner starken Leistungen sind bestimmt andere Bayernligi­sten auf den 25-Jährigen aufmerksam geworden.

Keinen Hehl daraus macht Abteilungs­leiter Robert Michel, dass man sich vom Trainerwec­hsel im Herbst mehr erhofft hat. Nach 14 Spielen war für Uwe Zenkner (Punkteschn­itt in der Saison: 1,0) Schluss. Für ihn kam Guido Kandziora, der es in 21 Spielen auf einen Schnitt von 1,19 Zählern brachte. Er hatte bereits eine Woche vor dem Endspiel gegen Kornburg seinen Abschied verkündet. Mit ihm geht auch Co-Trainer Herrmann Rietzler.

Wie hoch ist der Etat für die neue Saison?

Auch der Co Trainer verlässt den Verein

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Für Spieler wie Sebastian Nichelmann – er kam 2011 vom SC Fürstenfel­dbruck – ist der Abstieg des TSV Landsberg besonders bitter. Nichelmann verlässt den Klub und geht zu seinem Heimatvere­in Penzing in die Be zirksliga.
Foto: Julian Leitenstor­fer Für Spieler wie Sebastian Nichelmann – er kam 2011 vom SC Fürstenfel­dbruck – ist der Abstieg des TSV Landsberg besonders bitter. Nichelmann verlässt den Klub und geht zu seinem Heimatvere­in Penzing in die Be zirksliga.
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Foto: Julian Leitenstor­fer Das war’s mit einer möglichen Relegati onsteilnah­me: MTV Kapitän Philipp Ro pers.

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