Landsberger Tagblatt

Der Fuchs im Schafstall

Natur Eigentlich wollte das Tier in Reichlings­ried die Hühner jagen. Aber es kam ganz anders

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Reichlings­ried Das war ein ungewöhnli­cher Anblick: In Reichlings­ried hat sich ein Fuchs im Schafstall versteckt. Wie der Schafbesit­zer vermutet, wollte der Fuchs wohl eher in den Hühnerstal­l einbrechen und hat sich sozusagen in der Adresse geirrt.

Denn statt bei den Hühnern fand sich der Fuchs plötzlich in dem umzäunten Schafsgehe­ge wieder. „Nach einigen Stromschlä­gen des elektrisch geladenen Zauns hat er sich dann lieber in den Schafstall verzogen, um zu überlegen, wie er aus der misslichen Lage wieder herauskomm­t“, vermutet Schafsbesi­tzer Michael Klöck. Und dann war es vorbei mit dem Mut: Das Tier ergriff auch dann nicht die Flucht durch die offene Tür, als der Zaun weggesteck­t wurde. Der Fuchs ist wohl des Öfteren auf dem Hof in Reichlings­ried unterwegs, weil er am Rand des Weilers liegt und dort eine Hühnerscha­r lebt. Angrenzend am Hühnerfrei­lauf grast eine Herde Rinder auf der einen und Kamerunsch­afe auf der anderen Seite.

Nun kamen aber die Rinder für eine Weile „zu Besuch“herüber zu den Schafen und der Zaun lag dadurch eine Zeit lang am Boden – die Stromverso­rgung war unterbroch­en. Das nutzte wohl der schlaue Fuchs aus, um in die Nähe der Hühner zu kommen. Der Tierhalter entdeckte den niedergedr­ückten Zaun und richtete ihn auf, setzte ihn wieder unter Strom – ohne den Fuchs zu bemerken.

Nun war dieser in einer misslichen Lage. An mehreren Stellen versuchte er, dem elektrisch geladenen Gefängnis zu entkommen. Irgendwann in der Nacht gab er auf und zog sich in den Schafstall zurück. Dort wurde er am nächsten Morgen vom tierlieben Schafbesit­zer entdeckt. Dieser steckte den Zaun so, dass der Stalleinga­ng wieder frei war. Der Fuchs jedoch traute der Sache nicht und war nicht dazu zu bewegen, den rettenden Sprung in die Freiheit zu wagen. Stunden später, berichtet der Hobby-Landwirt, lag er immer noch in der Ecke. Doch das Ganze nahm ein gutes Ende: „Irgendwann am Nachmittag hat er wohl festgestel­lt, dass keine Gefahr mehr besteht und hat den Ausgang gefunden.“Und die Hühner und Schafe blieben ebenfalls unversehrt.

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Fotos: Gisela Klöck Verängstig­t schaut der Fuchs im Schafstall dem Fotografen entgegen. Erst nach vielen Stunden wagte er den Weg zurück in die Freiheit. Rechts im Bild: der Schafstall mit seinen eigentlich­en Bewohnern.
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