Landsberger Tagblatt

Wohnen direkt am Arbeitspla­tz

Bauprojekt Der Parkplatz am Klinikum Landsberg soll überbaut werden. Geplant sind ein Parkdeck und 60 Mikroapart­ments. So will der Landkreis Fachkräfte anlocken

- VON STEPHANIE MILLONIG

Landsberg Der Landkreis will am Klinikum Wohnraum für Mitarbeite­r schaffen und die Zahl der Parkplätze erhöhen. Das Wohnangebo­t soll die Attraktivi­tät des Klinikums als Arbeitgebe­r erhöhen. Landrat Thomas Eichinger sprach bei der Pressekonf­erenz zum Projekt „Leben & Arbeiten“am Klinikum Landsberg“den „Engpass bei der Pflege“an. Die Prognosen gingen auch im Landkreis dahin, so Eichinger.

„Die stark gestiegene­n Mieten sorgen inzwischen auch hier in Landsberg dafür, dass wir immer weniger Bewerber für den Standort begeistern können“, so Klinikumvo­rstand Marco Woedl. „Wir brauchen deshalb ein attraktive­s Gesamtpake­t, das Leben und Arbeiten vereint, um auch in Zukunft die Gesundheit­sversorgun­g der Bevölkerun­g vor Ort sicherstel­len zu können.“

Das Klinikum habe zwar eine eigene Krankenpfl­egeschule, doch für junge Leute aus dem Landkreis, die mit 16 oder 17 Jahren noch nicht ausreichen­d motorisier­t seien, sei es unmöglich, zur Morgenschi­cht um 6 Uhr zu erscheinen. Mit den neuen Wohnungen sieht Woedl die Chance, mehr Bewerber für die Pflegeschu­le begeistern zu können.

Kurzfristi­g verwirklic­hen lässt sich das Parkhaus: Angedacht ist ein Parkdeck mit 100 Stellplätz­en, möglicherw­eise auch zwei auf dem neuen Parkplatz im Norden der Klinik. Mit Holz oder Bambus lässt sich ein solches Gebäude nach Meinung von Woedl auch optisch schön gestalten. Die Kosten werden auf 300 000 bis 400 000 Euro geschätzt. Innerhalb von drei Jahren sollen 60 MikroAppar­tements mit insgesamt 1800 Quadratmet­ern Wohnfläche gebaut werden. Die Idee ist laut Woedl, dass drei aufgeständ­erte Gebäude mit bis zu drei Etagen im Westen des Parkplatze­s entstehen. Der Charme dieser Planung liegt für Woedl auch darin, dass keine weiteren Flächen versiegelt werden.

Die Wohnungen sollen eine Größe von 20 bis 40 Quadratmet­er haben. „Es ist eine Miete von unter zehn Euro pro Quadratmet­er anvisiert“, erläutert der Klinikumvo­rstand. Zur Verfügung stehen werden sie Pflegeschü­lern und Mitar- bis zu einem bestimmten Gehalt. Die Kosten werden auf bis zu vier Millionen Euro geschätzt.

Landrat Eichinger geht davon aus, dass das Parkdeck 2019 verwirklic­ht werden kann. Der Verwaltung­srat des Klinikums hat die Absicht, Parkraum und Wohnungen zu schaffen, grundsätzl­ich gebilligt. Der Landrat will das Thema wenn möglich noch vor der Sommerpaus­e auch in den Kreisaussc­huss bringen.

Die Planungen für die Wohnungen werden dagegen einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen. Als Bauherr wird der Landkreis auftreten, denn als Kommune steht eine Förderung nach dem Wohnungspa­kt II in Aussicht, wenn es sich um Appartemen­ts für Mitarbeite­r handelt. 30 Prozent der Bausumme werden laut Eichinger gefördert. Plus 60 Prozent zinslosem Darlehen ergäbe dies eine „sehr rentierlic­he Investitio­n“nach Einschätzu­ng des Landrats. „Wir haben als Kapitalmeh­rung die Wohnungen.“

Woedl schweben geständert­e Bauten vor, die darunter weiterhin Parken zulassen. Ob dies verwirkbei­tern licht wird, hängt von der Stadt ab, die die Planungsho­heit hat: Der Bebauungsp­lan, der auf der Fläche bisher nur Parken vorsieht, muss geändert werden. Woedl und der für den Hochbau Zuständige beim Landratsam­t, Christian Kusch, informiert­en bereits die Stadtbaume­isterin Birgit Weber über das gewünschte Bauprojekt, Landrat Eichinger stellte die Pläne Oberbürger­meister Mathias Neuner vor. Die städtebaul­ichen Möglichkei­ten des Projekts sollen in einem Architekte­nwettbewer­b ausgelotet werden.

Die Idee ist, Gebäude aufzuständ­ern

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Foto/Skizze: Julian Leitenstor­fer/Klinikum Landsberg Der Landkreis will drei Gebäude mit Mikrowohnu­ngen und ein Parkdeck bauen. Die Skizzen zeigen, wie diese Bauten aussehen könnten, die Planungen sind jedoch noch am Anfang. Landrat Thomas Eichinger und Klinikumvo­rstand Marco Woedl stellten sie auf einem...
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