Die Fußgängerzone auf Probe startet
Mühlstraße Alle Schilder sind seit gestern aufgestellt. Ab Samstag bleibt das Ortszentrum an Wochenenden autofrei. Zum Aktionsbeginn in Dießen gibt es die Gelbe Karte für Falschparker
Dießen Gestern wurden die letzten von insgesamt neun Schildern an den Einfallstraßen der temporären Fußgängerzone in Dießen aufgestellt. Am Samstagnachmittag, 26. Mai, 14 Uhr, fällt somit der Startschuss für die Fußgängerzone auf Probe in der Mühlstraße. Der Betrieb läuft bis Ende September. Mit der Aktion wird, wie ausführlich berichtet, dem Wunsch zahlreicher Dießener nachgekommen, die am Wochenende vom Autoverkehr ungestört mit ihren Familien durch die Straße und den Untermüllerplatz spazieren und in den dortigen Cafés und Biergärten sitzen möchten.
Dießens Bürgermeister Herbert Kirsch wünscht sich in der Eingewöhnungsphase einen maßvollen Umgang mit den Verkehrsteilnehmern, wie er sagte. Es solle nicht gleich mit dem Finger auf jeden gezeigt werden, der sich (noch) nicht an die Neuregelung halte, empfiehlt er. Um die Bevölkerung zu informieren, setzt die Marktgemeinde auf einen Flyer. Gestern wurden seinen Angaben nach noch Informationsblätter an alle Haushalte entlang der probeweisen Fußgängerzone verteilt.
Am kommenden Wochenende werden auch noch keine Strafzettel ausgestellt, sondern erst einmal „Gelbe Karten“des Zweckverbands Kommunale Verkehrssicherheit Oberland an jene verteilt, die sich nicht an das Einfahr- und Parkverbot halten. Die neue Verkehrsregelung betrifft übrigens auch Radfahrer. Deshalb wurde beispielsweise auch außerhalb der kleinen Brücke Mühlbach-Tosbecken ein Hinweisschild montiert. Der regionale Handel sieht den Beschluss des Marktgemeinderats zur Einführung der probeweisen Fußgängerzone skeptisch. Einige Gewerbetreibende befürchten, dass Kunden fernbleiben könnten, wenn sie nicht in die Mühlstraße einfahren dürfen. Die Beschränkung auf Probe besteht von Samstagnachmittag, 14 Uhr, bis Sonntagabend, 20 Uhr, sowie feieram tags. Die Marktgemeinde will in dieser Zeit in Zusammenarbeit mit der Planungsgesellschaft StadtLand-Verkehr in München testen, wie sich die Beschränkung auswirkt.
Dafür wurde der Verkehr bereits vor der Einführung der probeweisen Fußgängerzone gezählt, erklärt Birgit Thaller, Leiterin des Dießener Ordnungsamts, beim Aufstellen des Hinweisschildes an der Abzweigung zur Fischerei. Eine endgültige Entscheidung, ob die temporäre Fußgängerzone in der Marktgemeinde langfristig eingeführt wird, wird nach der Probephase getroffen, erklärt der Bürgermeister.
Birgit Thaller ist während der Probephase Ansprechpartnerin für Bürger und Anlieger und nimmt gerne Anregungen an. 83 Anlieger
Nicht gleich mit dem Finger zeigen
Parkplätze dürfen nicht benutzt werden
ließen sich bislang bereits Parkausweise von der Kommune ausstellen. Diesen Anliegern ist es erlaubt, während der temporären Fußgängerzone in die Mühlstraße einzufahren und ihre Fahrzeuge auf Privatgrund abzustellen. Anwohner und Eigentümer, die keine privaten Stellflächen vorweisen können, müssen künftig an Wochenenden außerhalb des verkehrsberuhigten Bereichs parken.
Die Parkplätze in der Mühlstraße und am Untermüllerplatz dürfen ab kommenden Samstag bis Ende September an den Wochenenden zu den angegebenen Zeiten nicht mehr benutzt werden.