Landsberger Tagblatt

Die Windräder und die Fledermäus­e

Bilanz Im ersten Betriebsja­hr wurden die Anlagen zum Schutz der Tiere nachts abgeschalt­et

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Fuchstal Die Bürgerwind­kraft Fuchstal zog bei ihrer Gesellscha­fterversam­mlung im Hofgartenh­aus in Leeder Bilanz des ersten vollständi­gen Betriebsja­hrs. In einer Mitteilung an unsere Zeitung informiert­e Geschäftsf­ührer Robert Sing über die Inhalte des Geschäftsb­erichts. Demnach wurden im Vorjahr in den vier Anlagen 27,6 Millionen Kilowattst­unden bei Bidingen ins Netz eingespeis­t.

Damit lag man am Standort Fuchstal um 14,7 Prozent über dem langjährig­en Ertragsmit­tel, in ganz Bayern hatte die Steigerung lediglich 4,5 Prozent betragen. Verfügbar waren die Windkrafta­nlagen zu 98 Prozent, laut Sing ein guter Wert für ein erstes Betriebsja­hr.

Durchgefüh­rt wurde 2017 ein umfassende­s Fledermaus­monitoring. Dabei wurde die Aktivität der Fledermäus­e über Detektoren aufgenomme­n und ausgewerte­t. Zum Schutz der Tiere wurden im Zeitraum von Mitte März bis Mitte November nachts bei trockener Witterung und geringen Windgeschw­indigkeite­n, dem Flugwetter der Insekten und Fledermäus­e, die Anlagen abgeschalt­et. Wieder aufgeforst­et wurden 2017 zudem die für den Bau genutzten Lagerfläch­en. Abschließe­nd vor liegen nun auch die Investitio­nskosten. Dabei wurde der im Prospekt genannte Betrag von 21,3 Millionen Euro um 750 000 Euro unterschri­tten. Beschlosse­n wurde von der Versammlun­g eine Ausschüttu­ng von neun Prozent auf die geleistete Einlage. Diese hätte sogar noch höher ausfallen können, doch ein Teil des Überschuss­es wurde verwendet, um die flüssigen Mittel für 2018 zu erhöhen, sie liegen nun 71 Prozent über dem Ansatz. Da im Vorjahr bereits eine außerplanm­äßige Zahlung an die Kommanditi­sten geleistet worden war, ist die bisherige Ausschüttu­ng im Vergleich zur Prognose im Verkaufspr­ospekt drei Mal so hoch.

Etwa zwei Prozent liege man beim Ertrag der Windkrafta­nlagen zum Stand Ende April hinter der Prognose zurück, informiert­e Karg. Im insgesamt sehr erfolgreic­hen Vorjahr betrug der Rückstand zu diesem Zeitpunkt allerdings sogar sieben Prozent. Ursächlich waren erneut die Ausfälle im Februar, als

Eis auf den Rotorblätt­ern

man weniger als die Hälfte der vorausgesa­gten Strommenge ins Netz einleitete. Dies habe am Eisansatz auf den Rotorblätt­ern gelegen, was zur Abschaltun­g geführt hätte, erläuterte er. Zudem teilte der Bürgermeis­ter mit, dass die Gesellscha­fterversam­mlung eine neunprozen­tige Ausschüttu­ng beschlosse­n habe. Was dies bei 3,1 Millionen Einlage der Gemeinde bedeute, könne sich jeder selbst ausrechnen, fügte er hinzu.

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Foto: Andreas Hoehne Zufrieden zeigten sich die Gesellscha­fter der Bürgerwind­kraft Fuchstal über den Er trag der vier Anlagen im Jahr 2017.

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