Erinnerungen werden wach
Nostalgie Die Handballer des TSV Landsberg treten am Samstag gegen eine Mannschaft aus Österreich an. Gespielt wird dann aber auch auf dem Großfeld. Die Oldies zeigen, wie es früher war
Landsberg Am Wochenende wird in Landsberg wieder Großfeldhandball gespielt. Dabei tritt eine Oldiemannschaft des TSV Landsberg am Samstag um 17 Uhr im 3C-Sportpark an der Emmy-Noether-Straße gegen die Sportfreunde aus Gänserndorf in Niederösterreich zu einem Nostalgiespiel an. Mit dabei sind viele ehemalige TSV-Handballer.
Im Tor wird bei Landsberg der langjährige Bundesligatorhüter Wolf-Rüdiger Neumeyer stehen. Aber auch Ehemalige wie Abteilungsleiter Roland Neumeyer, Kurt Kopf, Manfred Braun, Bob Häring und Harry Reitmeir werden mit von der Partie sein. Die Begegnung findet im Rahmen des Besuchs der Niederösterreicher anlässlich der 60 Jahre andauernden Sportfreundschaft mit der Union Gänserndorf statt.
Bereits 1958 reiste eine Delegation des TSV Landsberg mit Handballlegende Karl Kopf, Fritz Glinker, Jo Hacker und Manfred Reitmeir in die Kleinstadt östlich von Wien und begründete diese außergewöhnliche Sportfreundschaft. Seitdem treffen sich die Handballer beider Vereine im zweijährigen Turnus zu Vergleichskämpfen und zur Kameradschaftspflege. Viele persönliche Freundschaften haben sich über die Jahrzehnte entwickelt. Interessant dürfte die am Samstag stattfindende Großfeldpartie für die Zuschauer in jedem Fall werden, denn vielen jüngeren Sportinteressierten ist das Handballspiel auf dem Fußballplatz nicht mehr geläufig. Gespielt wird auf dem Rasenfeld, das in drei Drittel unterteilt ist. Jedes Drittel dürfen je Mannschaft gleichzeitig nur sechs Spieler betreten und geworfen wird auf die normalen Fußballtore.
Der Wurfkreis ist 13 Meter vom Tor entfernt und im Falle eines Strafwurfs gibt es einen 14-Meter. Die gestrichelte Freiwurflinie ist sogar 19 Meter vom Kasten entfernt, und für die nicht mehr so austrai- nierten Spieler ist es nicht einfach, den Ball ins Tor zu befördern. Zudem sind die weiten Wege auf dem Fußballplatz sehr kräftezehrend, und so ist es wichtig, genügend Wechselpersonal an der Seitenlinie bereit zu haben. Bei der älteren Generation weckt die Partie sicher schöne Erinnerungen, denn Großfeldhandball war bis in die späten 60er-Jahre Trendsportart, und Deutschland holte sechs Weltmeistertitel. Landsberg war zwischen 1950 und 1970 Feldhandballhochburg und man feierte auf dem damaligen Handballerplatz an der Erpftinger Straße große Erfolge.
Einst waren es Fritz Glinker, Ernst Müller, Claus Schöller, Man- fred Reitmeir, Karl Kopf, Heinz Schneider, Helmut Mattern, Dr. Helmut Lex und Peter Kahmke, die Jahr für Jahr Erfolge für Landsberg feierten. Später spielte der TSV sehr erfolgreich in der Bayernliga mit Größen wie Erwin Lankes, Hans Dietrich, Karlheinz Deisböck, Karlheinz Schmid, Wolfgang Weisse, Luggi Stadler und Herri Mückl.
Im Rahmen des Besuchs der Sportfreunde aus Gänserndorf wird auch Hallenhandball gespielt. Dabei treffen die TSVler am Samstag um 15 Uhr in der Halle des Sportzentrums auf die Gäste aus Niederösterreich, die viele Jahre in der HLA, der höchsten österreichischen Spielklasse, spielten.