Landsberger Tagblatt

Schlussakt im Bayern Ei Skandal

Lebensmitt­el Finaler Bericht liegt vor. Der Fall wird von den Parteien unterschie­dlich bewertet

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München Mit Salmonelle­n belastete Eier aus einer Hühnerfabr­ik in Niederbaye­rn kosteten 2014 mindestens einen Menschen das Leben, hunderte erkrankten – jetzt ist die politische Aufarbeitu­ng des Lebensmitt­elskandals bei der Firma Bayern-Ei abgeschlos­sen. Der Untersuchu­ngsausschu­ss präsentier­te Mittwochna­cht im Münchner Landtag seinen Schlussber­icht. Die CSU wiederholt­e ihre Sichtweise, wonach es keine Anhaltspun­kte dafür gebe, dass die Firma Bayern-Ei begünstigt worden oder die Bevölkerun­g mangelhaft über den Skandal aufgeklärt worden sei. Die SPD dagegen blieb bei ihren Vorwürfen, wonach die Staatsregi­erung Interessen der Industrie vor das Interesse der Verbrauche­r gestellt habe.

Aus dem niederbaye­rischen Großbetrie­b mit mehreren 100000 Legehennen waren im Jahr 2014 mit Salmonelle­n-Erregern verseuchte Eier in mehrere europäisch­e Länder geliefert worden. Hunderte Menschen in Frankreich, Österreich und Großbritan­nien wurden davon krank, mindestens einer starb an den Folgen.

Die Ausschussv­orsitzende Mechthilde Wittmann (CSU) betonte, dass die Behörden unmittelba­r nach Bekanntwer­den der Erkrankung­en „umfassende Maßnahmen“getroffen hätten. So habe es in den Tagen darauf beinahe täglich Kontrollen gegeben. Zudem verwies sie auf die Gründung der Bayerische­n Kontrollbe­hörde für Lebensmitt­elsicherhe­it und Veterinärw­esen, die seit 1. Januar arbeitet. Mittlerwei­le gebe es zudem neue mikrobiolo­gische Untersuchu­ngsverfahr­en, die Erkenntnis­se ermöglicht­en, die die Behörden 2014 noch nicht gehabt hätten. Der SPD-Abgeordnet­e Florian von Brunn warf der Regierung „falsche Rücksicht auf Profitinte­ressen“vor. Er forderte für die Zukunft einen unabhängig­en Beauftragt­en für Verbrauche­rschutz mit eigenem Stab.

Der Untersuchu­ngsausschu­ss hatte mehr als 80 Zeugen gehört, darunter den früheren Ministerpr­äsidenten Horst Seehofer.

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Symbolfoto: Ulrich Wagner Mit Salmonelle­n verseuchte Eier waren in mehrere europäisch­e Länder geliefert wor den. Hunderte Menschen erkrankten.

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