Dreimal die Woche fünf Stunden still liegen
Dialyse Bruno Bremauer hat eine Autoimmunerkrankung, die seine Nieren zerstörte. Wie er mit seinem Schicksal und der Dialyse lebt, erzählt er im Landsberger Tagblatt
sogenannte „künstliche Niere“oder der Dialysator angehängt, eine etwa 20 Zentimeter große Röhre, gefüllt mit bis zu 18000 feinsten, semipermeablen Hohlfasern (Kapillarmembrane). Neben der Blutreinigung werden Bruno Bermauer dabei etwa drei Liter Wasser entzogen. Das ist quasi sein Toilettengang. Von 102 Kilogramm muss er jedes Mal runter auf 99 Kilogramm. Die Tasse Tee und die Brotzeit, die er während der Dialyse erhält, schon mit eingerechnet.
Bremauer hat gelernt, mit seiner Krankheit zu leben. Man könne depressiv werden und verzweifeln, man könne jammern und leiden, letztendlich ist es eine Kopfsache, so Bremauer, wie man mit seinem Leben und seiner Krankheit umgehe. Er hat sich einen Hund geholt („damit ich regelmäßig rausgehe“), ein Motorrad („für Tage, an denen es mir gut geht“), und fährt regelmäßig in Urlaub. In Kroatien, wo er öfter ist oder in Spanien, wo er gerne überwintert, gibt es überall Dialysestationen. Mit „viel Sportsgeist“und mindestens ebenso viel Demut und Optimismus hat sich Bruno Bremauer in seinem Leben mit der Krankheit und der Dialyse eingerichtet.
Klar, gibt es Tage, wo es ihm auch „dreckig geht“, aber den emotionalen Teil der Krankheit, all die Sorgen und Wehwehchen drum herum, die kann er hier im Nephrocare-Zentrum lassen, da kümmert man sich um ihn, nicht nur physisch. „Diese Krankheit hat viel mit Ehrlichkeit und Vertrauen zu tun“, sagt Bremauer, deshalb ist er auch seinem Arzt Sven Vogel nach Kaufering gefolgt. „Wo der ist, geh’ ich auch hin“, sagt er, obwohl er bei sich zuhause, in der Nähe von Tutzing, auch eine Dialysemöglichkeit hätte. „Ich habe mir die Krankheit nicht ausgesucht, aber ich mache jetzt das Beste draus, so wie ich es will und in meinem Tempo.“