Ende Juni rollen die Bagger an
Egelsee Süd Anwohner klagen gegen den Bebauungsplan. Die Gemeinde hält am Zeitplan fest
Pürgen Die jüngste Gemeinderatssitzung in Pürgen hatte einige Bauwillige als Zuhörer angelockt, die mit ihren Bauvorhaben im neuen Baugebiet Egelsee-Süd in den Startlöchern stehen. Denn, so offenbarte es die Tagesordnung, es soll Änderungen im Bebauungsplan geben.
Wie Bürgermeister Klaus Flüß in der Sitzung sagte, wurde eine Normenkontrollklage beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof bezüglich des Pürgener Bebauungsplans gestellt „Bis diese behandelt wird, kann es bis zu zwei Jahre dauern“, so Flüß. Diese Zeit wolle die Gemeinde nutzen, um beim Bebauungsplan nachzubessern. Die Gemeinde habe den Plan bereits durch ein Anwaltsbüro prüfen lassen, dieses habe „Kleinigkeiten“gefunden, die der Anstoß für das Verfahren sein könnten.
Robert Schenk vom Architekturund Ingenieurbüro Schenk und Lang in Lengenfeld stellte die daraus resultierenden Änderungen und Ergänzungen im Bebauungsplan vor. Eine Normenkontrollklage sei ihm in der langen Zeit seiner beruflichen Tätigkeit noch nicht untergekommen. Aber: „Das ist nicht so dramatisch. Wir nehmen der Sache durch die Änderungen gleich den Wind aus den Segeln.“Nachgebessert wurde zum Beispiel beim Maß der baulichen Nutzung. Vorher sei diese mit maximal 150 Quadratmetern für ein Einzelhaus und 160 Quadratmetern für ein Doppelhaus angegeben gewesen. Die neue Formulierung beziehe sich nun auf die Grundflächenzahl. Diese wurde entsprechend der erlaubten Quadratmeter mit 0,39 definiert, sodass sich für Bauherren kein Nachteil ergeben würden. Bei der „Bauweise“schlug Schenk vor, statt der bisher nur aufgeführten Einzelhäuser auch Doppelhäuser zuzulassen.
Einstimmig folgte der Gemeinderat den Vorschlägen und beschloss, ein ergänzendes Verfahren gemäß dem Baugesetzbuch durchzuführen. Ebenso fasste das Gremium den Auslegungs- und Billigungsbeschluss. „Der geänderte Bebauungsplan wird nun bis zum 20. Juli ausgelegt, dann fassen wir einen Satzungsbeschluss“, sagte Bürgermeister Flüß.
Für die Bauwerber werde sich durch das Verfahren nichts ändern. „Ende Juni beginnen die Baggerarbeiten für die Erschließung. Wir sind nicht außerhalb des Zeitplans. Die Baustelle ist freigegeben“, so Flüß. Die Arbeiten sollen bis Mitte September abgeschlossen sein, dann könnten die Bauwilligen starten. Im
Im Juni gibt es die Notarverträge
Juni sollen sie von der Gemeinde die Notarverträge erhalten. Diese enthalten einen Hinweis auf das bestehende Verfahren. Über rechtliche Konsequenzen für die Bauwerber kann Flüß nichts sagen, aber seiner Einschätzung nach werde das Verfahren abgelehnt. „Wir sind bei der Vermarktung der Grundstücke nicht eingeschränkt.“Auf Nachfrage erklärte der Bürgermeister, dass aus Datenschutzgründen den Bauwilligen kein Einblick in das Verfahren erlaubt sei.