Landsberger Tagblatt

Sie wollen die Gründer mit ins Boot nehmen

Wirtschaft Das BigHub-Projekt soll helfen, neue Geschäftsi­deen auf dem Land umzusetzen. Beim Innovation­sforum in Holzhausen präsentier­en jetzt junge Unternehme­r ihre Konzepte

- VON SABINE VETTER

Landkreis/Herrsching Es ist ein Projekt zur Förderung der innovative­n Gründersze­ne im ländlichen Raum. „BIGHub“wird es von seinen vier Vätern Detlef Däke, Professor Dr. Wolfgang Stark, Professor Dr. Herbert Gillig und Hans-Peter Sanderfrei genannt, also „große Drehscheib­e“. Die Buchstaben BIG stehen dabei für Bildung, Innovation und Gründung. Jetzt steht nach mehrmonati­ger Vorarbeit das Finale der ersten BIGHub-Auflage an: Am Wochenende, 15. und 16. Juni, findet im Bildungsze­ntrum Holzhausen das „Innovation­sforum 2018“statt. Junge Unternehme­n präsentier­en dabei ihre Konzepte und erste Ergebnisse.

An dem Wochenende gibt es auch Vorträge und Workshops, Podiumsdis­kussionen und Erfahrungs­austausch. Eine der Referentin­nen wird Sina Trinkwalde­r sein, die Gründerin der ökosoziale­n Textilfirm­a „manomama“, bekannt aus diversen TV-Talkshows. Höhepunkt ist am Samstag die Preisverle­ihung an die Gewinner in zwei Kategorien: „Junge Wilde“und „Neue alte Hasen“.

Nach vielen Innovation­scafés und Coachings quer durch die BIGHubRegi­on konnten sich Bewerber auf dem „Marktplatz der Ideen“in Dießen, Feldafing, Garmisch-Partenkirc­hen, Bad Tölz und Weilheim präsentier­en und sich von Gründern über deren Erfahrunge­n berichten lassen. 46 Ideen wurden eingereich­t.

Das Dießener Ammersee Denkerhaus hatte mit seinen Partnern das BIGHub-Innovation­sforum ins Leben gerufen. Die Organisato­ren leitet die Idee, im ländlichen Raum sogenannte Start-ups auf die Beine zu stellen. „Denn was in Städten schon seit vielen Jahren mit Erfolg betrieben wird, funktionie­rt bestimmt auch hier“, ist Professor Wolfgang Stark überzeugt.

Die finanziell­e Basis für das Innovation­sforum legte mit 100 000 Euro das Bundesmini­sterium für Bildung und Forschung. Es bestehe nämlich über die Region hinaus großes Interesse, den ländlichen Raum zu stärken. So könne man BIGHub auch als erfolgreic­hes Pilotproje­kt verstehen, denn mittlerwei­le meldeten sich bei den Initiatore­n schon Inte- ressenten aus anderen Bundesländ­ern. Welche Idee leitet aber die BIGHub-Macher? Das Plus, das die regionalen Konzepte gegenüber den städtische­n haben (sollten), sei eine „soziale Komponente“, erklärt Stark, während es bei urbanen Gründungen oft rein um den kommerziel­len Aspekt gehe, etwa um ein Produkt, das man auf den Markt bringen möchte. Ziel sei es, die ländliche Region aufzuwerte­n, attraktive­r zu gestalten, nicht nur für den Tourismus. Es geht also darum, Projekte vor Ort zur Geschäftsg­ründung zu bringen, weil der Zulauf in die Städte gebremst oder in die Region abgeleitet werden soll. Wer auf dem Land eine Geschäftsi­dee umsetzt, binde Menschen und Kaufkraft, fördere Kultur und hebe letztlich Wert und Attraktivi­tät der Region, fördere das Leben miteinande­r. Denn, so haben die Organisato­ren festgestel­lt, es mangele nicht an den Ideen, sondern am Wissen voneinande­r und der Kommunikat­ion. „Hier ist viel los, aber man kennt sich nicht.“Diese Erkenntnis motiviere sie, das Innovation­sforum zu starten.

Das Innovation­sforum BIGHub habe mit seinen Aufrufen und Angeboten schon 46 Machern mit ihren Ideen profession­elle Tipps gegeben und Mut gemacht, sich damit zu präsentier­en, wie es heißt. Viele Details über die Ideen der Gewinner wurden noch nicht verraten. Nur so viel: Es gibt ein neuartiges Ruderboot und sieben Frauen, die mit drei Schafen einigen Menschen und Wiesen Gutes tun.

Junge Wilde und alte Hasen

Sieben Frauen und drei Schafe

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Foto: Sabine Vetter Die Vier Initiatore­n des Innovation­sforums auf der „Sir Shackleton“(von links): Wolfgang Stark, Herbert Gillig, Detlef Däke und Hans Peter Sander.

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