Nadal baut seinen Paris Rekord aus
Tennis Spanier bezwingt den Österreicher Thiem und feiert seinen elften Triumph in Frankreich. Simona Halep will die Trophäe nicht mehr hergeben
Rafael Nadal zum elften, Premiere für Simona Halep: Die Tennis-Weltranglisten-Ersten haben mit ihren Triumphen bei den French Open gezeigt, warum sie derzeit die Besten ihrer Branche sind. Der Spanier ließ dem österreichischen Final-Neuling Dominic Thiem am Sonntag mit 6:4, 6:3, 6:2 keine Chance. Die Rumänin Halep setzte sich bereits am Samstag mit 3:6, 6:4, 6:1 gegen die US-OpenSiegerin Sloane Stephens durch und feierte nach zuvor drei Niederlagen in Grand-Slam-Endspielen ihren ersten großen Titel.
Mit dem silbernen MusketierCup in den starken Armen kamen Nadal sogar noch beim elften French-Open-Titel die Tränen. „Das ist wirklich unglaublich. Ich bin sehr zufrieden, ich habe mein bestes Match im Turnier gespielt“, sagte Nadal zuvor im Sieger-Interview auf Französisch. „Es ist unmöglich, davon zu träumen, hier elfmal zu gewinnen.“Zu Thiem meinte er: „Ich bin sicher, dass du hier bald gewinnen wirst.“
Thiem saß zunächst trotz Nadals Lob geknickt auf der Bank, zog aber eine positive Turnierbilanz. „Als du hier das erste Mal gewonnen hast, war ich elf Jahre alt. Ich hätte nie gedacht, dass ich hier eines Tages gegen dich im Finale spiele.“
Nadal behält auch die Weltranglisten-Spitze vor Roger Federer und hat nach dem 17. Grand-Slam-Titel nur noch drei weniger als der Rekordsieger aus der Schweiz. Eine andere, 45 Jahre alte Bestmarke stellte Nadal ein: Elfmal das gleiche Grand-Slam-Turnier gewann bislang nur die Australierin Margaret Court bei den Australian Open. Ganz nebenbei hat der Linkshänder dank der Siegprämie von 2,2 Millionen Euro nun auch die Marke von 100 Millionen Dollar Preisgeld in seiner Karriere überschritten.
Nadal war im 2:43 Stunden langen und nur phasenweise spannenden Finale zumeist Herr der Lage. Thiem zeigte beim 4:5 im ersten Satz Nerven und verlor seinen Aufschlag zum Satzverlust. Nadal legte im zweiten Durchgang sofort mit einem Break nach und drängte im dritten auf die frühzeitige Entscheidann dung, die der fünfte Matchball brachte.
Simona Halep ist nach ihrem ersten Erfolg daheim schon jetzt eine Sport-Legende. „Bisher waren wir drei: Ilie (Nastase), Gheorghe (Hagi) und ich. Jetzt sind wir vier. Das ist ein großer Tag für Rumänien“, sagte Turn-Idol Nadia Comaneci.
Halep wollte die Coupe Suzanne Lenglen dann auch am liebsten gar nicht mehr hergeben, nachdem sie fast ihr halbes Leben lang auf die Siegertrophäe bei einem Grand Slam warten musste. „Ich habe sie ganz oft geküsst, um sicherzugehen, dass sie in meinem Herzen bleibt“, verriet die 26-Jährige nach der Siegerehrung strahlend. „Davon habe ich geträumt, seit ich vierzehn bin.“
Nachdem sie einen 3:6, 0:2-Rückstand gegen Stephens gedreht hatte, wurde klar, wie schwer die Bürde der Niederlagen in den ersten drei Grand-Slam-Endspielen tatsächlich auf ihr gelastet hatte. Halep strahlte gelöst wie nie. „Die Nummer eins zu sein ohne GrandSlam-Titel – das sind nicht hundert Prozent“, räumte Halep ein. French Open Frauen, Einzel, Finale
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