Was Finning so alles zu bieten hat
Jubiläumsjahr Eine Nacht der 1200 Lichter und ein Markt mit Kunst und Handwerk, Oldtimern und dörflichen Spezialitäten waren der zweite Höhepunkt im Festreigen im Windachtal. In sechs Wochen folgt das Festwochenende
Finning Die Finninger haben einen zweiten Höhepunkt im Festjahr erlebt. Mit einer beschwingten Serenade am Freitag unterhielt das Salonorchester Max Bauer etwas mehr als 500 Gäste mit bekannten Melodien, die bestens zu einer lauen Sommernacht passten: „ChiantiWein“von Gerhard Winkler, Paul Linckes „Folies Bergère“oder Blue Tango von Leroy Anderson sorgten für prächtige Stimmung.
Orchesterleiter Max Bauer und Dagmar Bleicher, die beide auch selbst musikalisch mitwirkten, moderierten den Abend. Soli von Erich und Gabi Unterholzner sowie Peter Förg begeisterten das Publikum in der Turnhalle. Dorthin hatte die Veranstaltung kurzfristig verlegt werden müssen, weil sich eine halbe Stunde vor Beginn eine bedrohliche dunkle Wolkenwand über den Abendhimmel schob. Bei der Ankündigung der Polka „Unter Donner und Blitz“(Johann Strauss Sohn) musste Moderatorin Bleicher wenig später bekannt geben, dass die Feuershow-Gruppe Teallach Mara wegen der unsicheren Wetterlage ihr Kommen abgesagt hatte. Das sorgte für Enttäuschung bei vielen Zuschauern, die keinen Platz mehr in der Halle gefunden hatten und draußen auf den zweiten Höhepunkt des Abends warteten. In Finning ist man aber flexibel, zumal sich die Wolken längst verzogen hatten: Tom Kornes sorgte noch während des Konzerts für Ersatz: Selena Haller und Jana Neumüller, beide zugezogene Finningerinnen und jahrelang in einer Showtruppe aktiv, gelang es, spontan eine mit Musik unterlegte Feuershow in den Sternenhimmel zu zaubern. Diese Improvisation sorgte für große Freude und die Finninger feierten bis zum frühen Morgen unter blauweiß beleuchteten Bäumen und mit fantasievollen Cocktails ihre Nacht der 1200 Lichter. Als die letzten Gäste heimgingen, drehte sich am Marktplatz vor dem Feuerwehrhaus schon der Ochs am Spieß.
Um 7 Uhr wurde damit begonnen, knapp 70 Stände für den Markt Munteres Treiben herrschte den ganzen Tag über. Vor der Schule spielte die Reggaeband Ska-Jah – Bandmitglied Stefan Hülmeyer wohnt auch in Finning – und animierte zum Mittanzen. Am Feu- spielte die Blaskapelle Entraching, während es am Stand der Musikschule von Lygia Campos in der Findingstraße eher brasilianisch zuging.
Alle Marktstände waren gut beaufzubauen. sucht und die Aussteller freuten sich über Gespräche und Einnahmen. Das Angebot war bunt und vielseitig: Buchbinder, Besenbinder, Spinnerinnen, Töpferwaren, Seifen und Öle, Käse und Kartoffeln, ein eigeerwehrhaus nes 1200-Jahre-Finning-Brot, Landwirtschaft mit alten und neuen Traktoren sowie Selbstgestricktes und Selbstgemachtes (zum Beispiel über 70 selbst gemachte Kuchen beim Gartenbauverein oder Rosenkücherl beim Frauenbund). Finninger Hightech-Firmen präsentierten ihre Produkte ebenso wie die Mopedfreunde ihre Oldtimer. Gleich neben den Ständen von VR-Bank und Sparkasse warb die Transition Region Ammersee dafür, Altes zu erhalten und nachhaltig zu wirtschaften. Dort fungierte Tierärztin Dörte von Bremen als Seilmacherin: Kinder konnten sich mit ihrer Hilfe mit einer alten Holzmaschine ein Sprungseil drehen. Auch anderswo kamen Kinder auf ihre Kosten: Schminken, Torwandschießen, Sandspiele im Beachvolleyball-Feld, Luftballonwettbewerb und ein historisches Karussell sorgten für Kurzweil.
Die Grundschüler hatten sich mit der Geschichte ihres Dorfes beschäftigt
Fürs Festwochenende im Juli ist man gut gerüstet
und zeigten dazu eine Ausstellung in der Schule: Womit und wie schrieben Schüler vor 100 Jahren, wie sah wohl der Goggolori aus und was hat es mit der Fliehburg im Finninger Wald auf sich? Eine weitere Ausstellung hatte Veronika Löbhard-Steber im Schützenheim organisiert: Hier präsentierten 17 Finninger Künstler ihre Werke.
Die Organisatoren um Dagmar Bleicher freuten sich über gelungene Veranstaltungen in heiterer und gelöster Stimmung, die viele alte und neue Dorfbürger zusammenbrachten – sei es, weil sie sich bei Serenade oder Markt kennenlernten oder zusammen beim Auf- und Abbau werkelten. Bürgermeister Siegfried Weißenbach ist froh über die harmonische Veranstaltung: „So viele Finninger und unsere Vereine haben an einem Strang gezogen, unglaublich. Weil alles so toll gelaufen ist, ist die Stimmung bestens. Jetzt sind wir gut gerüstet für unser großes Festwochenende im Juli.“