Erst segnen, dann einkaufen
Feier Mit einem neuen Markt ist die Nahversorgung in Ludenhausen wieder gewährleistet. Der Neubau gilt als Musterladen für Bayern. Warum sich die Eröffnung verzögerte
Ludenhausen Die Bürger von Ludenhausen können wieder ortsnah ihren Einkauf erledigen. Am nördlichen Ortseingang hat ein PennyMarkt eröffnet, der in dieser Bauform in Bayern bislang einzigartig ist, wie Gebietsleiter Sebastian Mahrenholz sagt. Vor allem der hohe Eingangsbereich zeichne die neue Bauart aus. Ludenhausen habe jetzt sozusagen einen Musterladen.
„Ich bin so froh, dass die Nahversorgung für die Menschen in Ludenhausen mit dem neuen Markt jetzt gesichert ist“, sagte Reichlings Bürgermeisterin Margit HornerSpindler, die zusammen mit Pfarrer Michael Vogg und dem Musikverein unter der Leitung von Lars Scharding zur Eröffnung gekommen war. Ende 2009 hatte der Kramerladen von Anneliese und Georg Ringmayr aus Altersgründen geschlossen, seither mussten die Ludenhausener andernorts einkaufen.
Der schon für vergangenes Jahr geplante Eröffnungstermin hatte sich verzögert. Um so mehr ist man stolz, nun den neuen Markt eröffnen zu dürfen, sagten Verkaufsleiterin Ivonne Szabo, Bezirksleiterin Kristin Schaller und Marktleiterin Julia
Eine Bäckerei mit Café und Sitzplätzen im Freien
Klustrach bei der Eröffnung. Eigentlich hätte der Startschuss für den Markt mit einer Verkaufsfläche von gut 800 Quadratmeter und 145 Quadratmeter großer Bäckerei mit Café und Sitzplätzen im Freien im Herbst fallen sollen.
Den Bau des Penny-Markts hatte der Gemeinderat Ende Januar 2017 mit der Änderung des Flächennutzungsplanes auf den Weg gebracht. „Eine Entscheidung, die enorm wichtig für die Gemeinde ist“, hatte Bürgermeisterin Horner-Spindler damals kommentiert. Doch zunächst machte das Thema Verkehr Probleme. Denn für Verkehrsteilnehmer, die aus Richtung Issing den Supermarkt ansteuern, forderte das Staatliche Bauamt Weilheim eine Linksabbiegespur. Die Gemeinde hatte die Abbiegespur ursprünglich für nicht notwendig erachtet. Das Bauamt beharrte aber darauf. Und auch die Unfallkommission des Landkreises hielt die Abbiegespur aus Gründen der Verkehrssicherheit für erforderlich. Am Ende einigte man sich, und für die Kosten kommt der Investor des Marktes auf.
Der zeigte sich bei der Eröffnung erleichtert, dass es jetzt endlich so weit ist. Hans Schneider von Konzeptbau aus Kaufbeuren hat mit Penny einen auf 15 Jahre befristeten und unkündbaren Mietvertrag abgeschlossen. Von Obst über Gemüse, Fleisch, Getränke und Tiefkühlprodukten bis hin zu Artikeln aus dem Non-Food-Bereich reiche das Angebot in dem neuen Einkaufsmarkt. Davon machten sich am Eröffnungstag nicht nur die Mitglieder des Musikvereins, sondern auch zahlreiche Bürger ein Bild. Und so wurden im Laden selbst dann auch die Handys gezückt, als sich die Musikkapelle samt Bürgermeisterin sowie den Verantwortlichen des Konzerns durch die Regalreihen bewegte und Pfarrer Michael Vogg der, wie er es nannte, neuen Versammlungsstätte in Ludenhausen „nach Kirche und Happerger“, den kirchlichen Segen erteilte.