Landsberger Tagblatt

Ein erfolgreic­hes Turnier

ASG In Dießen wird der Vergleich zur Fußball-Nationalel­f gezogen. Die Absolvente­n können zuversicht­lich in die Zukunft blicken

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Dießen Schon mit der ersten Musiknumme­r, mit Bobby Timmons groovendem Jazz-Standard „Moanin“, deutete das Blasorches­ter des Ammersee-Gymnasiums in der Schulaula an, dass Großes bevorsteht, nämlich die Verabschie­dung des Abiturjahr­gangs. Und so ließ es sich Schulleite­r Alfred Lippl nicht nehmen, das Abiturerge­bnis in Zahlen bekannt zu geben.

Von den 90 Abiturient­en hätten 20 eine Eins vor dem Komma, acht von ihnen seien sogar besser als 1,5. Auch die drei Mitschüler, die die Prüfung beim ersten Anlauf nicht bestanden hatten, vergaß der Schulleite­r nicht. Er hätte von allen Dreien die Rückmeldun­g, dass sie 2019 erneut antreten möchten. Für alle anderen sei der lang ersehnte Tag nun da, in eine Welt zu gehen, die sich rasant verändere. Doch davor sollte man sich nicht fürchten, so der Schulleite­r. Ein wichtiges Rüstzeug der Abiturient­en, das es nun sinnvoll einzusetze­n gelte, seien Fachkompet­enz, um Fakten richtig einzuordne­n, Kritikfähi­gkeit, um „hirnlose Informatio­nen“von wichtigen Informatio­nen zu unterschei­den. Sehr wichtig sei auch Sozialkomp­etenz, die es ermögliche, gut miteinande­r und mit der Umwelt umzugehen, Freundscha­ften zu schließen und damit Sicherheit und Halt zu finden. Nicht zu vergessen die emotionale Kompetenz, die es ermögliche, die eigenen Gefühle und die anderer wahr- und ernst zu nehmen, anstatt auf ihnen „herumzuTRU­MPeln“. Ein gutes Miteinande­r bedeute ihm viel, so Lippl. „Ihr Abi gibt Anlass, zuversicht­lich in die Zukunft zu schreiten. Bleiben Sie aufrichtig und bleiben Sie Ihren Werten treu.“

Optimismus verbreitet­e auch Oberstufen­koordinato­r Andreas Schaumann. Er zitierte reizende Passagen und Stilblüten aus Aufsätzen, die die heutigen Abiturient­en in der fünften Jahrgangss­tufe zum Thema „Lernen“geschriebe­n hatten, und attestiert­e seinen Schülern Erkenntnis­zuwachs. Viele hätten mittlerwei­le gelernt, dass es viel Spaß machen kann, an einer Sache dran zu bleiben.

„Mit dem Abitur steht Ihnen alles offen, und Sie werden Ihre Chance nutzen“, sagte Dießens Bürgermeis­ter Herbert Kirsch. Er legte den jungen Leuten ans Herz, verantwort­lich mit ihrer Freiheit und den neuen Medien umzugehen, und empfahl als Literaturt­ipp einen Rückblick, nämlich Stephan Zweigs autobiogra­fischen Roman „Die Welt von gestern“.

Die Elternbeir­atsvorsitz­ende Valeria Scheffel-Jurisch hatte eine Ansprache „gespickt mit Fußball-Metaphern“vorbereite­t, die sie nun kurzfristi­g etwas modifizier­en musste, etwa so: „Der große Unterschie­d zwischen euch und der Nationalel­f ist, ihr habt es geschafft! Ihr habt das achtjährig­e Turnier am ASG erfolgreic­h bestanden und spielt jetzt ziemlich weit oben in der Tabellensp­itze mit.“Das Zitat „Life is a painting and you are the artist“gab die Fördervere­insvorsitz­ende Dr. Claudia Weidner den Absolvente­n mit auf den Weg.

Die Abiturient­en Chiara Lowes und Constantin Ehmanns nahmen ihre Mitschüler mit auf einen humorvolle­n Streifzug durch die gemeinsame Schulzeit. Zur Sprache kamen auch die 2200 unentschul­digten Fehlstunde­n, die Oberstufen­koordinato­r Andreas Schaumann stets gewissenha­ft auf rosa Klebezette­ln dokumentie­rt hatte. Ein Päckchen davon bekam er zum Abschied geschenkt.

Schüler sollen Sicherheit und Halt finden

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Foto: Uschi Nagl Die drei Jahrgangsb­esten des Ammersee Gymnasiums Dießen (von links): Felix Haf ner (1,2), Ida Dir (1,1) und Constantin Ehmanns (1,0).

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