Ehrung statt Gerichtstermin
Früher wurden Menschen, die andere aus großer Not retteten, dafür belohnt und genossen hohes Ansehen. Mittlerweile werden sie in manchen Regionen dafür kriminalisiert und müssen mit Strafen rechnen. In Bayern gibt es eine staatliche Auszeichnung, die „Bayerische Rettungsmedaille“. Sie wird seit 1. November 1952 verliehen, an Menschen, „die zur Abwendung von Lebensgefahr für Menschen oder zur Rettung eines Menschen aus Lebensgefahr, ihr eigenes Leben einsetzen“. Der Kapitän Claus-Peter Reisch hat mit der „Lifeline“vielen Menschen das Leben gerettet. Er sollte so eine Ehrung erhalten. Stattdessen muss er sich auf Malta vor Gericht verantworten und kann auf Kaution einige Zeit zu Hause bei seiner Mutter verbringen.
Für mich ist das eine verkehrte Welt. Ich bin sehr gespannt, in welcher Weise sich der Freistaat oder die Bundesregierung für den Kapitän einsetzen werden. Denn eine Verurteilung widerspricht Menschenrechtsabkommen. Sie kriminalisiert einen Mann, der eigentlich eine Ehrung verdient hat, für seine Courage.