Landsberger Tagblatt

Nach Hause, aber nur mit Rückflugti­cket

Lifeline Claus-Peter Reisch, gegen den in Malta ermittelt wird, darf seine Mutter besuchen

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Landsberg Die Verhandlun­g gegen Claus-Peter Reisch, den Kapitän des deutschen Seenotrett­ungsschiff­es Lifeline, ist unterbroch­en worden. Dem 57-jährigen Landsberge­r wird in Malta vorgeworfe­n, dass das Schiff der Dresdner Organisati­on Mission Lifeline nicht korrekt registrier­t gewesen sei und so nicht hätte im Mittelmeer unterwegs sein dürfen. Ein weiterer Vorwurf lautet, dass sich der Skipper geweigert habe, 234 Flüchtling­e, die er und seine Crew vor Libyen aufgenomme­n hatten, an die libysche Küstenwach­e zu übergeben. Reisch hatte in diesem Zusammenha­ng bereits darauf hingewiese­n, dass dies der Genfer Flüchtling­skonventio­n widersprec­he.

Wie Reisch telefonisc­h berichtet, wurde der dritte Gerichtste­rmin am Dienstag abgesagt. Ihm wurde in Aussicht gestellt, dass er einige Tage seine 92-jährige Mutter besuchen darf – gegen 5000 Euro Kaution und ein Rückflugti­cket. Am Mittwoch bestätigte ein Richter dies. Reisch kann voraussich­tlich am 16. Juli nach Landsberg kommen. Da derzeit keine Anhörung ansteht, will Reisch versuchen, einen früheren Flug zu bekommen, muss dies aber genehmigen lassen. Die „Lifeline“, die von maltesisch­en Behörden beschlagna­hmt worden war, wurde am Dienstag von Gerichtsgu­tachtern inspiziert. Der nächste Gerichtste­rmin soll am 30. Juli stattfinde­n.

»Kommentar

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Foto: Roger Azzopardi, dpa Claus Peter Reisch nach dem ersten Gerichtste­rmin in Malta in Begleitung seiner An wälte.

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