Landsberger Tagblatt

Bei den Steinmännc­hen

Mittenwald Zum Quellort der grünen Isar

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Ein E-Bike macht Sinn für eine Tour ins Quellgebie­t der Isar. Denn ab der Geigenbaue­rgemeinde Mittenwald sind bis zum Isar-Ursprung und wieder zurück immerhin stramme 40 Kilometer zu absolviere­n. Alles ist gut beschilder­t („Isar-Radweg“), die Steigungen sind moderat und es gibt passable Rad- und Wirtschaft­swege. Im Grunde eine familienfr­eundliche Radwanderu­ng, für die man etwa drei Stunden reine Fahrtzeit einplanen sollte. Das Naturschut­zgebiet Riedboden, eine naturbelas­sene alpine Flusslands­chaft mit einer von der „wilden“Isar geprägten Fauna und Flora, begleitet uns zunächst bis zum Tiroler Grenzort Scharnitz.

Von hier aus beginnt – den jungen grünen Fluss weiter als Kompass nutzend – die Reise ins teilweise recht eng werdende Hinterauta­l. Spektakulä­r sind die Bergwelt des Karwendels und die beinahe archaisch von der Isar geformte „Natur-Architektu­r“. Dabei kommt man auch an einer seit vielen Jahren von Wanderern errichtete­n und seit dem ständig wachsenden „Steinmännc­hen-Kolonie“vorbei. Zuhauf vertreiben sich dort auf den Kiesbänken die kleinen Kerle die Zeit.

Bald wird der Isar-Ursprung erreicht: ein kleines Plateau, auf dem sich mehrere flinke Bergbäche vereinen. Naturbelas­sene Steige und Holzstege sowie Infotafeln und ein Rastplatz laden ein zum Verweilen und Entdecken. Er ist aber noch nicht das Endziel dieser „Expedition“. Schließlic­h ist jetzt eine richtige Brotzeit angesagt. Zu dieser lädt nach etwa 15 Minuten Weiterfahr­t die Kastenalm ein. Hier wird auch an die Montan-Geschichte des Karwendels­gebietes erinnert: Die Abraumhald­e eines noch bis 1963 bestehende­n Blei- und Zinkerz-Bergwerks ist zu sehen.

Und wer ein versierter Bergsteige­r ist, der kann von hier hoch hinaus: Die Kastenalm ist auch das „Basislager“, von dem aus die Besteigung der Birkkarspi­tze angegangen werden kann, mit 2749 Metern übrigens der höchste Berg des Karwendels. Heinz Münzenried­er

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