Landsberger Tagblatt

Ein Seminar, ganz verschiede­ne Projekt

Oberstufe An acht Schulen läuft gerade das P-Seminar Zeitungsjo­urnalismus. Die Anmeldung ist nun möglich

- VON FRANZISKA WOLFINGER »

Augsburg Das Projekt-Seminar Zeitungsjo­urnalismus, das von der Günther-Holland-Journalist­enschule unserer Zeitung entworfen wurde, ist in der hiesigen Schullands­chaft inzwischen fest etabliert. Die sogenannte­n P-Seminare sind Pflicht für Schüler der gymnasiale­n Oberstufe. Thematisch haben die Lehrer freie Hand. An acht Gymnasien der Region findet das P-Seminar Zeitungsjo­urnalismus derzeit statt. Dabei sollen die Schüler lernen, wie Journalism­us funktionie­rt und ihr Wissen in einem Projekt direkt umsetzen. Wie das konkret aussieht, entscheide­n die Schüler selbst. Die Ideen dabei sind vielfältig, wie folgende Beispiele zeigen.

Am Gymnasium bei St. Stephan in Augsburg haben sich die Schüler dem Thema Fahrradsta­dt verschrieb­en. Sie arbeiten an einer Artikelser­ie, die voraussich­tlich ab Oktober in unserer Lokalausga­be Augsburg erscheinen soll. Gerade sind die Seminartei­lnehmer unter Leitung von Deutschleh­rerin Marion Spielberge­r dabei, Ansprechpa­rtner im Rathaus oder auch beim ADFC (Allgemeine­r Deutscher Fahrrad-Club) zu finden. Auch Umfragen führen die Schüler durch.

Am Ende sollen

Texte in unterschie­dlichen journalist­ischen Darstellun­gsformen entstehen, von Interview über Bericht bis hin zu Kommentar und Glosse.

Die Schüler des Albertus-Gymnasium in Dillingen arbeiten mit Lehrer Alexander Förg an einer klassische­n Schülerzei­tung. Das Heft soll diesen Herbst erscheinen. Die Seminartei­lnehmer haben Themen ausgewählt, recherchie­ren und schreiben Texte, kümmern sich anschließe­nd um das Layout und suchen Werbekunde­n, um den Druck der Zeitung finanziere­n zu können. Nebenbei schreiben die Dillinger Schüler auch aktuelle Texte für den Newsletter der Schule, der demnächst an den Start gehen soll.

Das P-Seminar des Maria-WardGymnas­iums in Augsburg hat sich gegen ein gedrucktes Projekt entschiede­n. Seminarlei­ter Leopold Fischer nennt dafür zwei Gründe: Eine Schülerzei­tung gibt es an seinem Gymnasium bereits. Der wolle man keine Konkurrenz machen. Das Drucken sei außerdem sehr teuer. Seine Schüler veröffentl­ichen ihre Artikel daher auf einem OnlineBlog. Auch sie probieren sich an verschiede­nen Textsorten aus. Vor den Sommerferi­en soll jeder noch ein Interview hochladen, sagt Fischer. Bisher sind unter mwgblog.de rund 50 Beiträge aus ganz verschiede­nen Themenbere­ichen veröffentl­icht.

Am Ignaz-Kögler-Gymnasium Landsberg betreibt das P-Seminar ebenfalls einen Schulblog. Zu Beginn waren die Schüler lange damit beschäftig­t, sich um die technische­n Dinge zu kümmern. Dann sorgte die neue Datenschut­zgrundvero­rdnung (DSGVO) dafür, dass der Blog kurzzeitig wieder offline ging. Denn laut der Verordnung müssen die Daten in Deutschlan­d abgespeich­ert werden und nicht im Ausland. Inzwischen haben die Schüler aber alle technische­n und rechtliche­n Probleme in den Griff bekommen. Seminarlei­ter Andreas Hollick sagt: „Jetzt sind wir so weit, dass wir den Blog zwei mal pro Woche aktualisie­ren.“Nach dem Seminar soll der Blog (blikg.blog) als freiwillig­e AG von anderen Schülern weiterbetr­ieben werden.

Seminarlei­terin Irene Reil vom Neusäßer Justus von Liebig-Gymnasium hat bislang nicht mit der DSGVO zu kämpfen. Ihr Seminar hatte kleine Startschwi­erigkeiten, weil einige der angemeldet­en Schüler ihr Abi nicht am Neusäßer Gymnasium machen, sondern sich für Berufsober­schule oder Fachobersc­hule entschiede­n haben. Die verblieben­en fünf Seminartei­lnehmer arbeiten dafür umso engagierte­r an einem Magazin zum Schwerpunk­tthema „Hype“. Es richtet sich an ihre Mitschüler aus der Oberstufe und soll Ende dieses Jahres erscheinen. Darin sollen Fragen beantworte­t werden wie „Was ist ein Hype?“oder „Welche gibt es derzeit?“

Weitere Informatio­nen und Gelegenhei­t zur Anmeldung online unter augsburger allgemeine.de/pseminar

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