Was die Feuerwehr alles kann
150 Jahre Beim Aktionstag anlässlich des Feuerwehrjubiläums in Dießen wird der Landrat unter anderem die Jugend auszeichnen. Was an dem Tag in den Seeanlagen so alles passiert
„Am 4. Juli 1868 wurde in Diessen die freiwillige Feuerwehr gegründet. Herr Bürgermeister Michael Hofner ließ einen Aufruf ergehen zur Errichtung einer solchen und es versammelten sich an diesem Tage viele Bürger und Bürgersöhne im Rathaus, wo ein Vertreter von Landsberg die Anleitung hiezu gab. (...) Von Vielen wurde die Feuerwehr als gänzlich unnötig angesehen und deshalb die Mittel hierfür nur sehr knapp bewilligt.“
Dießen
So berichtete fast auf den Tag genau vor 150 Jahren die Zeitung über die Gründung der Feuerwehr Dießen. Heute präsentiert sich die zweitgrößte Wehr im Landkreis und die größte am Ammersee als moderne Hilfs- und Rettungsorganisation. Das 150. Gründungsjubiläum steht unmittelbar bevor. Am Samstag, 21. Juli, steigt in den Dießener Seeanlagen ein Aktionstag. „Wir wollen unseren Geburtstag mit der Bevölkerung feiern“, sagt Kommandant Florian König.
Seit mittlerweile fast zwei Jahren hat ein Festausschuss um Vereinsvorsitzenden Anton Eberl geplant, organisiert und fieberhaft gearbeitet. „Wir möchten Action für die ganze Familie bieten.“Diese Action beginnt um 9 Uhr mit dem Kreisfeuerwehr-Jugendtag der Jugendfeuerwehren des Landkreises. Knapp 100 Buben und Mädchen legen die Bayerische Jugendleistungsprüfung ab. Landrat Thomas Eichinger wird im Anschluss die Spangen verleihen. Außerdem wird ein neuer Schaumlöschtrainer, den die Bayerische Versicherungskammer dem Landkreis zur Verfügung stellt, an die Feuerwehr übergeben.
Ab 10 Uhr ist dann Programm in den gesamten Seeanlagen angesagt. Löschvorführungen mit dem Brand-Container der Berufsfeuerwehr München, Unfallrettungen, Fettexplosionen und vieles mehr warten auf die Besucher. Am frühen Nachmittag wird ein Hubschrauber der Bundespolizei erwartet. Die Besatzung zeigt, wie mit Außenlastbehältern aus dem Ammersee Wasser zur Waldbrandbekämpfung aufgenommen wird. Außerdem wird in Zusammenarbeit mit der Wasserwacht die Personenrettung über eine Seilwinde demonstriert.
Zudem gibt es Rundfahrten mit dem Feuerlöschboot der Feuerwehr Dießen, Informationen zu Rauchmeldern, Kistenklettern, Kinderschminken, eine Hüpfburg und weitere Attraktionen. Mit dabei sind die Integrierte Leitstelle mit Infos zum Thema Notruf und die Polizei, die einen Hubschrauber-Simulator präsentiert. Eine Ausstellung historischer und aktueller Feuerwehrfahrzeuge rundet das Programm ab.
Im Internet sowie bei sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram sorgte die Imagekampagne der Dießener für gewaltige Resonanz. „Wir freuen uns, dass so viele Dießener und Menschen aus der Region uns schon zum Jubiläum gratuliert haben“, so Vorsitzender Anton Eberl. Besonders erfreut seien die Brandschützer auch über die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. Der Rücklauf bei einer Spendenaktion war für die Verantwortlichen sensationell. „Unsere Aktionen kosten natürlich einiges. Deshalb sind wir den Bürgern sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung.“
Verkauft wird auch die zum 150-jährigen Bestehen erweiterte Chronik. Das zur 125-Jahrfeier im Jahr 1993 erschienene Werk wurde um die vergangenen 25 Jahre erweitert. Auf rund 220 Seiten geht es um die Geschichte des Brandschutzes im Ort, aber auch um Ortsgeschichte, nette Anekdoten und zahlreiche Einsätze. Das gebundene Buch, das stark nachgefragt wird, umfasst mehr als 500 Illustrationen und ist im Dießener Einzelhandel erhältlich (Eine Liste mit Vorverkaufsstellen gibt es im Internet unter www.feuerwehr-diessen.de).
Das Jubiläum ist nach dem Aktionstag aber noch nicht zu Ende. Am Samstag, 28. Juli, folgt der Festabend für geladene Gäste. Nach Totenehrung am Friedhof in St. Johann ziehen die Abordnungen der Vereine, begleitet von der Bürgerkapelle Nals (Südtirol), zum Dießner Segel-Club. Am Sonntag, 29. Juli, erfolgt um 9 Uhr am Gerätehaus die Aufstellung zum Kirchenzug. Der Festgottesdienst im Marienmünster mit Übergabe der Fahnenbänder an die Patenvereine beginnt um 10 Uhr.
Ein Hubschrauber der Bundespolizei