Landsberger Tagblatt

Wie der 17 jährige Täter damals vorgegange­n ist

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● Jahrestag An diesem Mittwoch jährt sich das Axt Attentat in einem Re gionalzug bei Würzburg zum zweiten Mal. Es gilt als der erste islamistis­ch motivierte Anschlag in Deutschlan­d. Weitere sollten 2016 folgen.

● Ablauf Am Abend des 18. Juli 2016 verließ ein 17 jähriger afghanisch­er

chen gute Fortschrit­te.“Sie hatte zunächst ihren Arbeitspla­tz in Hongkong verloren, doch schnell wieder eine anspruchsv­olle Stelle gefunden. Mittlerwei­le organisier­t sie internatio­nale Tagungen und leitet mehrere Mitarbeite­r. Ihr Beruf mache ihr Freude, schreibt die junge Frau. Doch ohne psychologi­sche Betreuung käme sie nicht zurecht.

Ihr Vater leidet noch immer an den Folgen seiner schweren Bauchverle­tzungen. Die Therapien hätten bei ihm wenig bewirkt. Der ältere Mann wirkt seit dem Attentat geschwächt und ist schnell erschöpft, schreibt seine Tochter. Ihre Mutter ist vollständi­g genesen.

Beide Eltern sind mittlerwei­le Flüchtling unter dem Vorwand, er wolle Fahrrad fahren, das Haus seiner Pflegeelte­rn in Gaukönigsh­ofen im Landkreis Würzburg. Gegen 21 Uhr bestieg er in Ochsenfurt den Regional zug in Fahrtricht­ung Würzburg und verletzte dort mit einer Axt und einem Messer vier Touristen aus Hongkong.

über 60. Auch dem 19-jährigen Bruder, der den Anschlag auf seine Familie im Zug miterlebte, selbst aber nicht verletzt worden war, geht es gut. Er hat mittlerwei­le sein Abitur gemacht und studiert Sozialwiss­enschaften in Hongkong.

Die asiatische Familie hatte sich 2016 auf einer Europareis­e auf dem Weg von Rothenburg nach Würzburg befunden, als sie plötzlich im Zug attackiert wurde. Das chinesisch­e Paar und die Schwester des Schwerverl­etzten, die nach dem Anschlag nach Würzburg gekommen war, um ihrer Familie beizustehe­n, äußerten sich kurz vor ihrem Rückflug gegenüber unserer Zeitung: „Was passiert ist, ist passiert. Wir Anschließe­nd flüchtete der Täter und attackiert­e in Heidingsfe­ld eine Fuß gängerin, bevor er von Polizisten gegen 22 Uhr erschossen wurde. Am Tag nach der Tat beanspruch­te der IS die Täterschaf­t für sich und veröffent lichte ein Bekennervi­deo des Täters im Internet. (akl)

können den Vorfall nicht auslöschen. Doch wir können versuchen, optimistis­cher zu werden und zu neuer Stärke zu gelangen“, so die 26-Jährige damals. Irgendwann wollen sie noch einmal nach Würzburg reisen.

Auch heute scheint der Optimismus der Familie ungebroche­n. In einer E-Mail bedankt sich Tungtung bei allen Menschen in der Region, speziell bei den Mitglieder­n der Gesellscha­ft für Deutsch-Chinesisch­e Freundscha­ft und bei allen, die für die Verletzten gebetet haben. Sie schreibt: „Wir arbeiten weiter an unserer Genesung und ich wünsche allen Menschen, die leiden, dass sie sich selbst niemals aufgeben.“

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