Kein Festival in der Mühlstraße
Dießener Gemeinderat will keine Partymeile. Weshalb der Untermüllerplatz geeigneter wäre
Dießen Welche und wie viele Veranstaltungen sind während der temporären Fußgängerzone an den Wochenenden in der Mühlstraße sinnvoll und für die Anwohner zumutbar? Mit dieser Frage setzte sich der Bau- und Umweltausschuss der Marktgemeinde auseinander. Das Ergebnis: Ein „Mühlstraßenfestival“wird es vorerst einmal nicht geben.
„Die Wochenendfußgängerzone ist keine Veranstaltungsmeile“. Damit umriss Bürgermeister Herbert Kirsch das Ergebnis eines Ortstermins, der im Vorfeld der Sitzung in der Mühlstraße stattgefunden hatte. Ein privater Eventveranstalter aus Dießen plante an fünf Wochenenden ein Sommerfestival mit Musik, Spielen, Tanz, Streetfood und Mitmachangeboten. Nach Rücksprache mit Polizei und Feuerwehr, so Kirsch, sei dafür aber eine Vollsperrung der Mühlstraße notwendig, die auch für Anwohner mit Durchfahrtsberechtigung gelten würde. Anders verhalte es sich beim Untermüllerplatz, so Kirsch. Der könne für Veranstaltungen gut abgetrennt oder zum See hin erweitert werden. Grünes Licht haben aber weiterhin Veranstaltungen, die sich bereits in den vergangenen Jahren in der Mühlstraße etabliert haben. Dazu gehören neben dem Marktsonntag zum Töpfermarkt die Weiße Tafel (11. August), der Marktsonntag am 16. September und „Dießen leuchtet“am 29. November. Kirsch regte aber die Gründung einer Interessengemeinschaft Mühlstraße an, der Anlieger angehören sollten, und die sich Gedanken macht, was in der Mühlstraße eventuell möglich und gewünscht wäre. Michael Hoffmann (Bayernpartei) wollte die Veranstaltungsidee für ein Sommerfestival in der Mühlstraße nicht ohne Weiteres aufgeben. Fünf wären sicher zu viel, aber einmal, so Hoffmann, könne er sich ein „Mühlstraßenfestival“schon vorstellen. Der Veranstalter sei beim Ortstermin dabei gewesen und habe erfahren, dass Polizei und Feuerwehr seinem Konzept kritisch gegenüber stehen. Seiner Ansicht nach, so Peter Fastl (FW), sei die Marktgemeinde mit zwei Marksonntagen, der Weißen Tafel und „Dießen leuchtet“bereits gut ausgelastet. Für weitere Veranstaltungen wäre der Untermüllerplatz ein guter Standort.
Zu einer „Familienolympiade“lädt bereits am Sonntag der Ammersee-Sportverein auf den Untermüllerplatz ein. Eine „Stadionrunde“vom Dietz durch die Mühlstraße hinauf zum Maibaum wird es allerdings nicht geben. „Auch dazu“, so Verwaltungschef Karl Heinz Springer, „wäre eine Komplettsperrung notwendig.“Wie Bürgermeister Kirsch außerdem bekannt gab, sollen in Kürze am Marienplatz in Richtung Fischerei und an der Jahnstraße in Richtung Alexander-Koester-Weg Verkehrsschilder mit dem Zusatz „Sackgasse von Samstagmittag bis Sonntagabend“fest installiert werden, um den Verkehr vom Untermüllerplatz und von der Mühlstraße fernzuhalten.
Konsens ist, dass Veranstaltungen, die eine Sperrung der Mühlstraße erforderlich machen, derzeit nicht weiterverfolgt werden. Stattdessen soll der Untermüllerplatz als Veranstaltungsort in den Fokus rücken, da der ohne Aufwand und ohne Einschränkungen für die Anwohner abgrenzbar ist.
Kirsch: Der Platz kann gut abgetrennt werden