Landsberger Tagblatt

60 Wohnungen für Mitarbeite­r des Klinikums

Wohnungsba­u Der Landkreis will mit dem Bereitstel­len von Wohnungen auch etwas gegen den Mangel an Pflegekräf­ten tun. Dieser macht sich auch im Landkreis immer mehr bemerkbar

- VON GERALD MODLINGER

Landsberg Der Landkreis Landsberg will am Klinikum 60 Wohnungen errichten. Damit soll das Klinikum ein attraktive­r Arbeitgebe­r bleiben, und damit will man sich gegen eine weitere Verschärfu­ng des Fachkräfte­mangels im Pflegebere­ich wappnen. Der Kreisaussc­huss stimmte dem Vorhaben in seiner Sitzung am Dienstagna­chmittag ebenso einstimmig zu wie der Errichtung eines Parkhauses beim Klinikum.

Dass es inzwischen auch im Landkreis Landsberg nicht zuletzt wegen der hohen Wohnungsko­sten schwierig geworden ist, noch Personal fürs Klinikum zu finden, ist für Klinikvors­tand Marco Woedl nicht mehr wegzudisku­tieren: „Wir haben mittlerwei­le große Probleme am Markt Arbeitskrä­fte zu finden, die Probleme werden immer größer,

Für Schüler ist das Klinikum schwer erreichbar

und wir können einzelne Positionen schon nicht mehr besetzen.“Immerhin habe man aber – anders als etwa in München – bislang noch keine Betten stilllegen müssen. Noch etwas schwierige­r sieht es derweil im Altenpfleg­ebereich aus. So berichtete der Leiter der beiden Kreissenio­renheime, Thomas Söldner, dass zuletzt im Theresienb­ad in Greifenber­g im Juni schon das eine oder andere Bett nicht mehr belegt werden konnte, „weil wir nicht genügend Personal hatten“.

Am Klinikum will man nun mit dem Bau von 60 sogenannte­n „Mikrowohnu­ngen“gegensteue­rn. Zielgruppe seien Mitarbeite­r in den niedrigen Einkommens­gruppen und Auszubilde­nde, erklärte Woedl. Denn die am Klinikum angesiedel­te habe ein spezielles Problem: Schichtbeg­inn für die Schüler ist bereits um 6 Uhr, und in dieser Zeit sei das Klinikum mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln nicht erreichbar. Das habe zur Folge, dass man eigentlich nur Krankenpfl­egeschüler aus Landsberg aufnehmen könne. Wenn am Arbeitspla­tz Wohnungen angeboten werden können, sei diese Einschränk­ung nicht mehr gegeben.

Bauherr wird der Landkreis sein. Auf diese Weise können für das Vorhaben staatliche Fördermitt­el in Höhe von 30 Prozent der Baukosten beanspruch­t werden, erläuterte Woedl. Die weiteren Baukosten könnten über ein zinsloses Darlehen finanziert werden.

Gebaut werden sollen die Mitarbeite­rwohnungen an der Westseite des Klinikumsp­arkplatzes. Im Winkel zwischen der Bürgermeis­terDr.-Hartmann-Straße und Buchloer Straße ist der Bau eines Parkhauses geplant. Die bisherigen Parkkapazi­täten seien auch durch den zuKrankenp­flegeschul­e sätzlichen Bedarf der psychiatri­schen Tagesklini­k insbesonde­re zur Mittagszei­t erschöpft, so Woedl. Bei der Bemessung des Parkhauses würden auch Überlegung­en miteinbezo­gen, Stellmögli­chkeiten für Park&-Ride-Angebote und Pendler zu schaffen. Welche Kosten mit dem Bau von Wohnungen und Parkhaus verbunden sind, wurde in der Sitzung noch nicht erläutert.

Ausdrückli­ch gelobt wurde das Vorhaben von Robert Sedlmayr (ÖDP). „Das ist ein Musterbeis­piel, wie man Wohnungsba­u machen kann ohne Flächenver­siegelung.“Das gehe auch ohne Volksbegeh­ren. Ein solches Volksbegeh­ren zur Begrenzung des Flächenver­brauchs war wenige Stunden vor der Sitzung des Kreisaussc­husses vom Bayerische­n Verwaltung­sgerichtsh­of (VGH) für rechtlich unzulässig erklärt worden. Die damit verbundene­n Beschränku­ngen würden zu sehr in die kommunale Planungsho­heit eingreifen, hieß es in der Begründung des VGH.

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Foto: Landratsam­t So wie auf dieser im Kreisaussc­huss präsentier­ten Skizze könnten die Apartmenth­äuser, die für Mitarbeite­r und Schüler am Landsberge­r Klinikum gebaut werden sollen, aus sehen.

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