Landsberger Tagblatt

Windacher machen im Herbst mehr Kreuze

Abstimmung Der Gemeindera­t will am 14. Oktober, gleichzeit­ig mit der Landtagswa­hl, einen Bürgerents­cheid abhalten. Es geht ums Trinkwasse­r

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Windach Wenn Bayerns Bürger im Oktober zur Urne gebeten werden, um überden neuen Land- und Bezirkstag abzustimme­n, dürfen die Windacher – die noch ausstehend­e Zustimmung des Staatsmini­steriums des Innern vorausgese­tzt – ein paar Kreuzchen mehr machen. Grund: Der Gemeindera­t Windach hat jetzt ein Bürger- und ein Ratsbegehr­en zugelassen. Beides verfolgt dasselbe Thema, aber mit unterschie­dlichen Zielen. Es geht um die Trinkwasse­rNotversor­gung.

Das Projekt beschäftig­t nicht nur den Gemeindera­t Windach seit einiger Zeit, sondern auch die Gremien der VG-Partner Eresing und Finning. Alle drei Gemeinden hatten sich bereits per Beschluss für eine gemeinsame Notversorg­ung über einen Brunnen in Westerscho­ndorf ausgesproc­hen.

Das Windacher Gremium hatte sich in der Sitzung vom März mit 10:5 Stimmen für die gemeinsame Lösung entschiede­n. Allerdings war bis zum Schluss ersichtlic­h, dass die Meinungen sehr unterschie­dlich sind. Ein Teil des Gemeindera­ts ist für die gemeinsame Lösung, der andere Teil möchte einen eigenen Brunnen für Windach. Dieser könnte in einem Waldstück zwischen Schöffeldi­ng und Finning entstehen.

Dessen Befürworte­r haben nun den Bürgerents­cheid beantragt; die mit ja oder nein zu beantworte­nde Frage lautet: „Trinkwasse­r-Notversorg­ung durch eine eigene Lösung mit einem Brunnen in Schöffeldi­ng?“.

Beim Ratsbegehr­en hingegen ist mit Ja oder Nein zu beantworte­n: „Sind Sie für eine gemeinsame Lösung der Wassernotv­ersorgung mit den Gemeinden Eresing und Finning durch den Brunnen Westerscho­ndorf?“. Dessen Initiatore­n Ingmar Bertling, Stephan Graf, Wolfgang Hesse und Wolfgang Albrecht geht es dabei um die Umsetzung des Gemeindera­tsbeschlus­ses vom 6. März.

Bevor beide Begehren nun angestoßen wurden, hatte sich noch ein Schlagabta­usch am Ratstisch entsponnen, bei dem es weniger um die Sache als vielmehr darum ging, ob die Initiative­n Gemeinderä­te Maria Dörner und Gerd Neugebauer (Dr. Adolf Gebhardt war nicht anwesend) beim Beschluss mitstimmen dürfen. Die Rechtsaufs­icht im Landratsam­t hatte dies verneint, Christoph Köhl und Rudolf Frommknech­t (beide BiLO) waren gegenteili­ger Meinung.

Die Abstimmung konnte erst erfolgen, als Dörner und Neugebauer erklärten, dass sie freiwillig von ihrem Stimmrecht zurücktret­en. Köhl verlangte daraufhin den Zusatz im Beschluss, dass er „die Abstimmung für nicht korrekt“hält.

Zum Hintergrun­d: Von den Behörden wird seit Jahren ein zweites Standbein für die kommunale Wasservers­orgung gefordert. Die beiden dafür zur Diskussion stehenden Möglichkei­ten für Windach sowie Eresing und Finning sind ein Brunnen bei Westerscho­ndorf, in einem bereits ausgewiese­nen Wasserschu­tzgebiet mit ausreichen­d Fördermögl­ichkeit sowie nur für Windach in einem Waldstück bei Schöffeldi­ng.

Bohrungen haben dort ebenfalls eine ausreichen­de Wasserförd­ermenge ergeben. Ein Wasserschu­tzgebiet müsste aber erst ausgewiese­n werden.

Bei den Kosten war in der Vergangenh­eit und laut Berechnung stets davon ausgegange­n worden, dass die gemeinsame Lösung kostengüns­tiger wäre.

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Archivfoto: Julian Leitenstor­fer Zum Thema Trinkwasse­r Notversorg­ung gibt es in Windach ein Bürger und ein Rats begehren.

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