Die Musik steckt in den Bildern
Malerei Ausstellung im Studio Rose mit Werken von Peter Grochol und Angelika Paschmann
Schondorf In diesen Bildern steckt Musik: Im Studio Rose in Schondorf ist derzeit Malerei von Peter Grochol ausgestellt, die dieser (bei Anwesenheit) ganz trefflich in Musik umzusetzen weiß, deren Geschichte und Inhalte durch die Töne noch klarer sichtbar werden.
Grochol hat ursprünglich in Berlin und Köln Musik, dazu Geschichte und Philosophie sowie als Gast an einer Kunstakademie studiert und hatte die Musik zu seinem Beruf gemacht. Irgendwann sei er es leid gewesen, erklärt der Künstler, immer nur zu reproduzieren.
Er wollte eigene Musik machen, so wie er auch eigene Erlebnisse bildhaft umsetzte. Eine geniale Verbindung zweier Sinneserlebnisse entstand. Im Studio Rose präsentiert Peter Grochol Malerei, die den Betrachter ins nördliche Afrika versetzt. Die eher dunkle Farbwelt ist beherrscht von Rot und auch Schwarz. Irrlichterndes Weiß trennt, hebt hervor, täuscht Räumlichkeit vor. Ein Gefühl von Wärme geht von diesen Bildern aus. Es ist, als hätte Grochol nicht nur die Wüstensonne, sondern auch ihre Hitze auf die Leinwand gepackt. Und sie ringen dem Besucher Zeit ab: Aus der bei flüchtigem Hinschauen abstrakt wirkenden Malerei schälen sich bei längerer Betrachtung Formen, Häuser, Bäume, Strukturen heraus. Setzt sich der Künstler dann noch ans Klavier, dann entstehen Geschichten und nahöstliche Märchen oder auch ein Gemisch aus bei- dem. Die zweite ausstellende Künstlerin ist Angelika Paschmann. Sie hat sich der Bildhauerei verschrieben, ihre Leidenschaft sind „große Figuren“. Bevorzugtes Material ist Ton, daraus formt Paschmann Wesen, die antiken Sagen entwichen sein könnten oder auch ihren Ursprung im Kult von Urvölkern haben könnten. Dieser Eindruck wird verstärkt durch die Kombination mit Fundstücken.
Die Künstlerin schafft einen Körper in typischer Gedrungenheit und verpasst ihm einen aus Holz geschnitzten, gefundenen Kopf. Dieser kann meist abgenommen und ein Blick ins Innere der Figur geworfen werden, was nicht einer gewissen Schalkhaftigkeit entbehrt. Humor steckt auch in anderen Skulpturen. So erhielt beispielsweise eine Figur mit Rinderkopf, in eigentümlicher Zweigeschlechtlichkeit, den bezeichnenden Titel „Conchita Bull“. Das Standbein der „Greiffrau“ist ein Jahrhunderte alter, kupferner Badewannenfuß. Der Pferderücken von Paschmanns „Amazone“ist ein Stück Schwemmholz. Die Künstlerin gibt ihren Figuren meist Farbe. Selten ist diese engobiert, meist werden die Stücke nach dem Brand mit Acryl gefärbt – teilweise so, dass es wie eingebrannt wirkt. Große Leidenschaft sind Raku und Grubenbrand. Die oft zufällig und unerwartet entstehenden Ergebnisse begeistern die Künstlerin immer wieder. Für diese beiden Techniken habe sie ein richtiges Faible entwickelt, erklärt die Künstlerin.
Eine Leidenschaft für große Figuren
Peter Grochol Malerei/ Musi, Angelika Paschmann Plastiken im Studio Rose in Schondorf, Bahnhof straße 35; Öffnungszeiten am Sams tag, 21,. und Sonntag, 22. Juli, von 11 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung unter 0177 3286000 (Grochol) oder 0160 90671804 (Paschmann).