Der FC Penzing eröffnet heute die Punktrunde
Fußball In der Bezirksliga Oberbayern gibt es bereits am zweiten Spieltag am Mittwoch ein Landkreis-Derby. Der VfL Kaufering startet in der Schwaben-Gruppe erst ein Wochenende später in die Saison
Landkreis Drei Landkreis-Mannschaften treten in dieser Saison in der Fußball-Bezirksliga an. Dabei kommt es in der Gruppe Oberbayern zum Derby zwischen Aufsteiger Denklingen und Penzing. In der Gruppe Schwaben hält der VfL Kaufering die Fahne des Landkreises hoch. Während sich Kaufering noch eine Woche gedulden muss, beginnt in Oberbayern bereits am Wochenende die Punktrunde.
Den Auftakt macht der FC Penzing mit dem Heimspiel am heutigen Freitagabend (19.30 Uhr) gegen den SV Raisting. Die Denklinger bestreiten das erste Spiel auswärts, am Sonntag (17 Uhr) bei Herta München. Und schon am Mittwoch, 25. Juli, kommt es zum Derby: Ab 18.30 Uhr ist dann der FC Penzing in Denklingen zu Gast.
VfL Denklingen
Mit dem Gewinn der Landkreismeisterschaft haben die Denklinger eine perfekte Generalprobe abgeliefert. „Die Mannschaft ist den Weg, den wir eingeschlagen haben, weitergegangen“, freut sich Trainer Hermann Schöpf. Wie weit dieser Weg sein Team in der Punktrunde bringt, werde man sehen, doch der Coach ist zuversichtlich: „Ich habe selbst erlebt, wie ein Traum wahr werden kann, als ich es vom Münchner Auswahlspieler bis in die Nationalmannschaft gebracht habe.“Warum also nicht auch mit Denklingen einen Traum verfolgen? „Wenn wir es schaffen, einige renommierte Mannschaften zu ärgern, warum sollte dann nicht auch ein guter Platz im Mittelfeld möglich sein?“, steckt er die Ziele hoch. Nicht ohne Grund, denn die Aufstiegseuphorie hielt weiter an, außerdem sei es gelungen, die jungen Spieler zu integrieren. Beste Beispiele dafür seien die Brüder Florian und Daniel Hauber. Hinzu sind verletzte Spieler wie Stefan Schilcher zurückgekommen – Schöpf stehen 18 bis 20 Mann im Kader zur Verfügung.
Was die Liga betrifft, so stellt er eine kuriose Entwicklung fest: Während einige Vereine wie der SC Fürstenfeldbruck oder Raisting einen starken Aderlass verkraften müssen, hätten andere extrem aufgerüstet. „Die Frage ist, wie Denklingen da reinpasst“, sagt Schöpf. Um seinen Traum wahrwerden zu lassen, sei wichtig, dass sich die Spieler schnell an die neue Umgebung gewöhnen. „In der Münchner Gegend werden wir öfter auf Kunstrasen spielen“, auch werde man in ganz anderen Stadien auflaufen. Da müsse man erst mal die Nervosität in den Griff bekommen. Und so setzt er auch auf die Heimstärke. „Bei Penzing hat man vergangene Saison gesehen, wie wichtig es ist, die Heimspiele zu gewinnen.“
FC Penzing
Auf diese Heimstärke will sich FCPTrainer Roland Krötz nicht noch mal verlassen. „Wir haben viel gesprochen und diskutiert, warum wir auswärts nur fünf Punkte und keinen Sieg erzielt haben“, sagt er. Allein durch die 29 Zähler im Penzinger Waldstadion konnte man sich den Klassenerhalt sichern. „Ich hoffe, dass es nächste Saison besser wird, jetzt kennt die Mannschaft ja schon die Spielstätten.“
In der Vorbereitung lief es nicht optimal: „Die ersten Testspiele waren sehr gut, doch dann hat die Leistungskurve einen Knick bekommen.“Was auch mit daran gelegen habe, dass er auf Urlauber verzichten musste und bei den Studenten Prüfungen anstanden. „Unser übliches Problem eben“, sagt Roland Krötz. Aber vielleicht kein so schlechtes Zeichen – bei manchen Teams laufe die Vorbereitung hervorragend, und die Leistung lässt sich in der Punktrunde nicht umsetzen, warum also nicht auch andersrum.
Am Freitag geben Krötz und sein Team mit der Partie gegen Raisting den Startschuss in der Bezirksliga Süd in Oberbayern. „Wir sind alle froh, dass es losgeht, und freuen uns auf das Heimspiel.“Der Gegner habe nach dem Abstieg aus der Landesliga Federn lassen müssen, aber „wir wissen, dass Raisting von seiner Mentalität lebt“, ein entsprechend spannendes und emotionales Spiel erwartet er.
Dass mit Denklingen jetzt auch ein Landkreisverein in der Liga ist, freut ihn – beim VR-Bank-Cup, als sich Denklingen durchsetzte, habe die Mannschaft schon „durchblicken lassen, dass sie ein sehr unangenehmer Gegner sein kann“. Im Gegensatz zum VfL geht Penzing in seine zweite Bezirksliga-Saison. „Die Gegner kennen uns jetzt schon, unsere Schwächen und Stärken“, sieht er einen gewissen Nachteil – andererseits kennen seine Spieler jetzt auch die anderen Spielorte, vielleicht ein kleiner Vorteil.
VfL Kaufering
Testspiel statt Punktspiel, so lautet das Programm für Kaufering. Lüko Holthuis und sein Team starten erst am 28. Juli in die Punktrunde, und dann gleich bei einem der Favoriten, nämlich Viktoria Augsburg. „Auch Erkheim schätze ich sehr stark ein“, sagt Holthuis, der zu Saisonbeginn von Weil nach Kaufering wechselte.
Dort fand er eine stark veränderte Mannschaft im Vergleich zum Vorjahr vor: Sieben Spieler hatten den Verein verlassen, dafür kamen aber etliche aus der Jugend und drei Neuzugänge. „Ich musste schon etwas durchatmen, ob das gutgeht“, sagt Holthuis, doch im Training zeigten die Spieler viel Engagement. „Jetzt können sich die, die in der zweiten Reihe standen, beweisen und die jungen Spieler müssen sich rankämpfen.“Das Konzept in der Vorbereitung sei gut aufgegangen – bis zum VR-Bank-Cup-Finale, als Kaufering einen 3:0-Vorsprung noch aus der Hand gegeben hatte und Denklingen im Elfmeterschießen unterlag. „Das war vielleicht der Schuss vor den Bug zur richtigen Zeit“, sagt Holthuis.
Auch wenn er das Turnier gerne gewonnen hätte – bei einer so jungen Mannschaft könne es passieren, dass zu große Nervosität aufkomme. „Da müssen wir noch dazulernen“, lautet sein Fazit. Um die neue Mannschaft kennenzulernen, hat er den Trainingsstart etwas nach vorne verlegt, sieben Wochen hat er nun mit seinem Team gearbeitet. „Es wird auf jeden Fall eine ganz schwere Saison“, prophezeit er – und der Startschuss am 28. Juli fällt dann auch noch bei einem seiner Favoriten, nämlich Viktoria Augsburg. Auch Absteiger Stätzling, der zum ersten Heimspiel kommt, zählt für ihn zu den Top-Teams, ebenso wie der dritte Gegner Thalhofen: „Nach den drei Spielen wissen wir dann, wo wir stehen“, sagt Holthuis.