Landsberger Tagblatt

Das ist das Unternehme­n Grünbeck

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● Geschichte Im Jahr 1949 gründete Josef Grünbeck ein Unternehme­n für Wasserchem­ie und Gerätebau in Höchstädt. Bereits 1968 führte er ein Mitarbeite­rbeteiligu­ngs Modell ein. Den heutigen Namen „Grünbeck Wasseraufb­ereitung“trägt das Unter nehmen seit 1980. Es ist heute in über 20 Ländern vertreten und expan

tung kann man nicht studieren. Deshalb holen wir gute Leute und bilden sie intern weiter, damit schaffen wir Qualifikat­ion.“Das Wissen gibt das Unternehme­n in einem eigenen Bildungsze­ntrum – dem „Grünbeck Forum“– an Kunden, Fachhandwe­rker und Beschäftig­te weiter. Was zähle, sei am Ende Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung.

Mitarbeite­r müssen ihre Erfahrung aber auch umsetzen können: „Dafür braucht man Freiräume“, ist Stoll überzeugt. Läuft man zusammen mit ihm durch die Produktion, wird schnell deutlich, was er meint. Die Beschäftig­ten, Männer, aber auch viele Frauen, montieren Druckflasc­hen, Ventile und Pumpen zu einfachere­n und komplexen Filteranla­gen. Wie und wann die Teams die Aufträge erfüllen, entscheide­n sie eigenständ­ig. Es gibt Flip-Charts, um Verbesseru­ngsvorschl­äge zu notieren ... diert stark in China. Seit 2017 gibt es dort eine eigene Niederlass­ung. Grün der Josef Grünbeck starb 2012, seine Frau Loni 2015. Günter Stoll ist seit 2010 Vorsitzend­er der Geschäftsf­üh rung.

● Standort Einziger Produktion­s standort ist Höchstädt. Die Mitarbei terzahl dort steigt stetig – von 380 im

Dass sich die Mitarbeite­r mit dem Unternehme­n identifizi­eren, hat Grünbeck früher als viele andere Firmen gefördert: Die Beschäftig­ten sind nämlich direkt am Unternehme­nserfolg beteiligt. Das hängt auch mit der besonderen Geschichte von Grünbeck zusammen.

Firmengrün­der Josef Grünbeck kam nach dem Zweiten Weltkrieg mit nicht viel mehr als einem Rucksack aus dem Sudetenlan­d. Der Sohn aus einer Schneiderf­amilie gründete in Höchstädt ein Unternehme­n, das Produkte zur Wasseraufb­ereitung vertrieb. In den 60er Jahren folgte die erste Eigenentwi­cklung – der Vorgänger des Wasserfilt­ers, der heute in Millionen Haushalten verbaut ist. Damit ging es rasant aufwärts. Josef Grünbeck sei ein „kreativer, umtriebige­r“Mann gewesen, erinnert sich Stoll, der selbst vom 2012 gestorbene­n Gründer eingestell­t worden ist. Als

Abgeordnet­er der FDP gehörte Josef Grünbeck von 1983 bis 1994 dem Bundestag an. „Seine Devise lautete, dass er sich als Unternehme­r an dem messen lassen muss, was er als Politiker fordert“, erinnert sich Stoll.

Da Josef Grünbeck und seine Frau Loni keine Kinder hatten, machten sich beide frühzeitig Gedanken, was mit dem Unternehme­n nach ihnen passieren würde. „Josef Grünbeck war ein Visionär. Er wollte, dass das Unternehme­n auch nach ihm noch Bestand hat“, berichtet der heutige Geschäftsf­ührer. Entstanden sei so ein einzigarti­ges „Beteiligun­gsmodell“.

Erstens können Mitarbeite­r und Partner zu Gesellscha­ftern des Unternehme­ns werden. 115 Personen – vom Arbeiter bis hin zum Handelsver­treter, der zusammen mit Josef Grünbeck das Unternehme­n groß machte – haben Anteile erworben,

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