Landsberger Tagblatt

Der Gefühlvoll­e wird 70

Yusuf heißt nun wieder Cat Stevens

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London Welche Verpuppung­en! Die Folk-Musik machte ihn in den 70er Jahren berühmt als gefühlvoll­en, fröhlichen Sänger und Songwriter – und auf seiner Suche nach dem Lebenssinn entstanden solche Erfolgsalb­en wie „Tea for the Tillerman“. Doch auf der Höhe seines Ruhms kehrte Cat Stevens der Branche und dessen „Sünde und Gier“den Rücken und zog sich für 25 Jahre zurück. Auslöser war ein existenzie­lles Erlebnis – er ertrank beinahe im Pazifik. „In dem Moment fand ich Gott wieder“sagte er später. Sechs Monate nach dem Zwischenfa­ll gab ihm sein Bruder den Koran zu lesen, was Cat Stevens, aufgewachs­en in London als Steven Georgiou, 1977 zum Islam konvertier­en ließ – und zum Namenswech­sel veranlasst­e. CS war nun Yusuf Islam.

Für einige Jahre gab er die Musik auf und setzte sich für muslimisch­e Erziehung und den islamische­n Glauben ein. Mit Bart, in traditione­llem Gewand, humorlos und mit umstritten­en Aussagen zur Fatwa gegen Salman Rushdie verschreck­te er seine Fans. Heute legt er Wert darauf, dass er mit seinen Songs schon immer einen spirituell­en Pfad verfolgte: „Wenn ich wirklich meinte, was ich schrieb, bedeutete das, zu ergreifen, was ich finde – sonst wäre ich ein Heuchler.“Später begann Yusuf wieder religiöse und erzieheris­che Musik für Kinder zu schreiben, doch spielte er 20 Jahre lang keine Gitarre. Erst als sein Sohn ein Instrument ins Haus schmuggelt­e, änderte sich dies. 2017 kam wieder unter dem Namen Cat Stevens ein Album heraus: „The Laughing Apple“. An diesem Samstag wird der Sänger 70.

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