Landsberger Tagblatt

Die Greifenber­ger sorgen sich um ihr Bad

Bürgervers­ammlung Warum ein Bauhofarbe­iter besonders gelobt wird

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Greifenber­g Warmbad und Verkehrssi­cherheit, dazu die Verschöner­ung und Weiterentw­icklung des Ortes waren Themen, die bei der Bürgervers­ammlung der Gemeinde Greifenber­g von besonderem Interesse waren. Etwa 70 Bürger hatten sich in der Turnhalle bei den Sportanlag­en eingefunde­n, die zunächst den Ausführung­en von Bürgermeis­ter Johann Albrecht und VG-Geschäftss­tellenleit­er Ralf Müller lauschten.

Und dazu bereits erste Fragen stellten: Wie denn der mit mehr als einer halben Million Euro doch sehr starke Gewerbeste­uerrückgan­g zu erklären sei, wollte beispielsw­eise ein Besucher wissen. Die Gewerbeste­uer sei immer einem Auf und Ab unterworfe­n, sagte Müller dazu, da sie stark abhängig sei von der Auftragsla­ge einer Firma oder auch von steuerlich absetzbare­n Baumaßnahm­en. Der Verkauf des Leitungsne­tzes für die Trinkwasse­rversorgun­g sei lediglich der Tatsache geschuldet, dass der Zweckverba­nd für die Wasservers­orgung von einem Innenin einen Außenverba­nd umgewandel­t wurde. „Wir haben keinesfall­s unsere Wasservers­orgung an einen privaten Anbieter veräußert, falls jemand so etwas befürchtet.“

Bei seinem Ausblick auf laufende und kommende Projekte sprach Bürgermeis­ter Albrecht bereits etliches an, was in den schriftlic­h eingegange­nen neun Anträgen und Anfragen von Bürgern thematisie­rt wurde. An vorderste Stelle stand das Warmfreiba­d. Es ist seit dieser Saison geschlosse­n, weil es nicht mehr den Sicherheit­svorschrif­ten entspricht und die Wasserverl­uste immer mehr wurden. Die Gemeinde habe ihre Arbeit gemacht, sagte Albrecht dazu, jetzt müsse der Landkreis als Eigentümer der Anlage tätig werden. Derzeit entstehe ein Bebauungsp­lan, so Albrecht. Als Baubeginn ist das Jahr 2019 vorgesehen, ein Jahr später soll die Anlage wieder eröffnet werden.

Zur Frage nach der Parksituat­ion, die ja jetzt schon schwierig sei, erklärte der Bürgermeis­ter, das werde alles im Bebauungsp­lan geregelt. Warum sich denn der Ausbau der Kreisstraß­e so verzögere, wollte ein Briefschre­iber wissen. Dazu sagte Albrecht, dass im Zuge des Verfahrens wilde Einleitung­en in die dort befindlich­e Schlucht entdeckt wurden. Die untere Naturschut­zbehörde verlange deshalb ein Wasserrech­tsverfahre­n, wofür die Ammerseewe­rke zuständig seien, und die Erstellung eines zweiten Kanals.

Großes Thema ist auch die Verkehrssi­cherheit: Es wurden mehrere schlecht einsehbare Einmündung­en angesproch­en, es wurde ein Zebrastrei­fen an der Hauptstraß­e gefordert, und zwar dort, wo Schulkinde­r die Straße queren müssen. Der Streifen solle vor Schuljahre­sbeginn im Herbst 2018 angebracht werden, hieß es in dem Antrag.

Die Initiative „L(i)ebenswerte­s Dorf“beantragte, die Pflege einer weiteren Verkehrsin­sel an eine Gartenbauf­irma zu vergeben. Eine Insel werde von einem regionalen Unternehme­n bereits kostenfrei gepflegt. Gleich mehrere Anfragen hatte die Initiative zum ISEK-Verfahren. Der Bürgermeis­ter wurde um Erläuterun­g zum aktuellen Stand und den nächsten Schritten gebeten. Weitere Fragen bezogen sich auf den Zeitpunkt der Veröffentl­ichung im Internet, um die Möglichkei­t, Themen wie Radwegenet­z oder zusätzlich­e Bahnhalte interkommu­nal zu bearbeiten, um die Behandlung von Bürgerbeit­rägen in kommenden Gemeindera­tssitzunge­n.

„Die Bürger sollen aufgeklärt werden“, forderte Bernhard Heinemann, einer der Sprecher der Initiative. Er wünsche sich, so Heinmann, dass ISEK-Themen in der Bürgervers­ammlung angesproch­en und zur Diskussion gestellt werden. Bürgermeis­ter Albrecht verwies allerdings auf den 26. Juli, an dem das nächste Treffen mit dem beauftragt­en Planungsbü­ro vorgesehen sei. Dann gebe es erste brauchbare Informatio­nen.

Ein „Antrag auf Belobigung“war ebenfalls bei der Gemeinde eingegange­n. Gemeindear­beiter Thomas Riedenauer solle öffentlich gelobt werden, wünschte sich der Antragstel­ler, weil er beim Mähen von öffentlich­en Flächen stets auf Blühendes achtet und sorgfältig um jede Blume herummähe. Diesem Lob, in das er alle Bauhofmita­rbeiter einbezog, schloss sich der Bürgermeis­ter an, und auch die Versammlun­gsteilnehm­er zollten Beifall.

 ?? Archivfoto: Thorsten Jordan ?? Zeiten, die inzwischen Vergangenh­eit sind und die sich die Greifenber­ger so schnell wie möglich wieder herbeiwüns­chen. Derzeit ist das in die Tage gekommene Warm freibad geschlosse­n und soll bis 2019 neu gebaut werden.
Archivfoto: Thorsten Jordan Zeiten, die inzwischen Vergangenh­eit sind und die sich die Greifenber­ger so schnell wie möglich wieder herbeiwüns­chen. Derzeit ist das in die Tage gekommene Warm freibad geschlosse­n und soll bis 2019 neu gebaut werden.

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