Lehrerfotos sorgen für Lacher
WKR Rektor Morhard vergleicht seine Schüler mit Pflänzchen. Von der Pubertitis und einer Ernte, die sich sehen lassen kann
Schondorf Mit dem fulminanten Auftakt der Bläsergruppe, dirigiert von Rektor Günter Morhard, startete gestern die Abschlussfeier der Wolfgang-Kubelka-Realschule (WKR) in Schondorf – und damit ein neuer Lebensabschnitt für 95 Absolventen. Morhard bescheinigte ihnen, ein toller Jahrgang gewesen zu sein. So haben alle Zehntklässler ihren Abschluss geschafft.
Die besten waren Jonathan Kraft (10b) mit einem Notendurchschnitt von 1,08 sowie Ben Schappele und Felix Geisenberger (10a) mit je 1,36. Während Kraft als nächstes Ziel das Abitur anvisiert, werden Schappele und Geisenberger Ausbildungen bei Firmen im Landkreis beginnen, und zwar bei Delo Industrieklebstoffe und Hilti. Insgesamt haben 16 Schüler eine Eins vor dem Komma. Eine Klasse erreichte sogar einen Einserdurchschnitt in Englisch, „und das an einer Bubenrealschule“, sagte Rektor Morhard.
Morhard, der in seinen Reden gerne Vergleiche bemüht, musste dieses Mal lange nach einem passenden Bild suchen. Weder Fußball noch Politik oder – angesichts der Dieselaffäre – die Automobilwirtschaft taugten mehr dazu. „Die Welt scheint an vielen Stellen zu wackeln“, merkte Morhard mit Blick auch auf politische Ereignisse wie die Einschränkung der Pressefreiheit in manchen Ländern an. „Haltet die Grundwerte hoch und tragt sie weiter, wir sehen derzeit, sie können schnell dahin sein“, riet er deshalb den jungen Männern. Schließlich diente ihm dann die vor Kraft trotzende Natur als Vergleich mit den „heranwachsenden Pflänzchen“an der WKR, die eine pflegeintensive sechsjährige Zeit genossen hätten, auch wenn sich mancher zwischendurch eine Fäulnis, die Pubertitis, eingefangen habe. „Am 20. Juni begann dann für euch die Ernte in Form der schriftlichen Prüfungen – und die Ernte kann sich sehen lassen“, sagte Günter Morhard.
Schondorfs Zweiter Bürgermeister Martin Wagner, der selbst die Knabenrealschule besucht hatte, lobte insbesondere das Engagement einiger Schüler bei der Verschönerung des Ortes. So wurde in der Bahnunterführung eine Tunnelgalerie eingerichtet sowie ein Kunstprojekt in der Wartehalle des Bahnhofs durchgeführt. Schülersprecher Malte Töpler führte als Moderator durch die kurzweilige Veranstaltung, bei der immer wieder musikalische Einlagen, beispielsweise vom Trompetenduo David Probst und Jonathan Kraft oder der Percussiongruppe, zwischen den Reden eingestreut waren. Für großes Rätselraten und Lacher sorgten Schülerfotos einiger Lehrkräfte. Malte Töpler sprach insbesondere den Lehrern Dank dafür aus, „dass Sie sich reingehängt und immer weitergemacht haben, auch wenn es nicht immer spaßig war“.
„Die längste Lehrzeit ist das Leben“, merkte Elternbeirätin Martina Feneberg an, und dass insbesondere die Verbindungen mit Menschen
„Die längste Lehrzeit ist das Leben.“
Geschenke, aber auch Lektionen sein können. Landrat Thomas Eichinger, selbst in Schondorf wohnhaft, übermittelte die Glückwünsche des Landkreises an die Schulabgänger. „Jetzt wissen Sie, wie lange zehn Jahre sein können. Die nächsten zehn Jahre werden viel schneller vergehen.“Die wichtigste Qualität, die man in der Schulzeit erwerbe, sei die Fähigkeit, sich in neue Sachverhalte einzuarbeiten. „Dass sie gut funktioniert, wird in Zukunft eure Verantwortung sein.“Die besten Abschlussschüler wurden von den örtlichen Banken mit Preisen ausgezeichnet, bevor die Theatergruppe die Bühne stürmte und die Zeugnisse verteilt wurden.