Schleuser setzt Flüchtlinge auf Autobahn aus
Suche nach Tätern bisher erfolglos
Deggendorf Ein Schleuser hat 23 Flüchtlinge auf einer Autobahn in Niederbayern ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen. Die Männer und Frauen sowie neun Kinder waren als Fußgänger auf dem Standstreifen der A3 bei Deggendorf unterwegs, als Polizisten sie am frühen Samstagmorgen aufgriffen. Laut Polizei kamen die Flüchtlingsfamilien zur Erstversorgung in das Deggendorfer Transitzentrum. Alle beantragten Asyl in Deutschland. Die Flüchtlinge stammen aus dem Iran, Somalia und dem Irak. Den Ermittlungen zufolge fuhren sie auf der Ladefläche eines Lastwagens mit und mussten auf der Fernstraße aussteigen. Die Suche nach dem Fahrer und weiteren Schleusern mit einem Hubschrauber blieb erfolglos.
In Unterfranken bemerkte ein Lkw-Fahrer Flüchtlinge in seinem Transporter, von denen er wohl nichts wusste. Als der Fernfahrer seinen Sattelzug in Wiesentheid (Kreis Kitzingen) abstellte, hörte er Stimmen aus dem verplombten Laderaum und rief die Polizei. Die Beamten öffneten den Lkw und fanden drei junge Pakistaner. Wo die Männer zwischen der Türkei und Bayern eingestiegen waren, konnte die Polizei nicht sagen. Nur so viel: „Ihnen geht es gut.“Auch die Pakistaner kamen in ein Flüchtlingsheim.
Die Bundespolizei griff unterdessen erneut zwölf Afrikaner auf, die als blinde Passagiere auf einem Güterzug aus Italien nach Bayern gekommen waren. Sie waren nach ersten Erkenntnissen in Verona auf den Zug gelangt und dann abgesprungen, die Beamten entdeckten sie bei Raubling und Rosenheim.