Landsberger Tagblatt

Was eine gute Hundeschul­e auszeichne­t

Es ist eine Wahrheit, die viele Hundehalte­r nicht gerne hören: Wenn das Tier nicht folgt, liegt das meist an der Erziehung. Wer Probleme mit seinem Vierbeiner hat, sucht deshalb oft Hilfe. Aber nicht jeder Trainer ist gut

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Vorige Woche beobachtet­e ich in der Stadt einen Herrn mit einem West Highland Terrier an der Leine. Offenbar gab es an einer Hausecke etwas Interessan­tes zu schnuppern, der Terrier weigerte sich minutenlan­g, auch nur einen Schritt weiterzuge­hen. Mehrfach ermahnte ihn sein Besitzer: „Komm! Jetzt komm schon!“Der Westie dachte gar nicht daran.

Wenn Hunde nicht gehorchen, liegt es meistens daran, dass die Besitzer etwas falsch machen. In diesem Punkt sind sich die Experten einig. Doch woher soll man als Laie wissen, worauf es ankommt? Für viele lautet deshalb die Antwort: Eine Hundeschul­e muss her. Doch bereits die Auswahl ist eine Herausford­erung für sich, denn Hundetrain­er darf sich jeder nennen, der will. So kommt es, dass in manchen Hundeschul­en hoch qualifizie­rtes Personal arbeitet und in anderen nur jemand, der nach ein paar Jahren als Hundehalte­r glaubt, er wisse bestens Bescheid. Unter Hundecoach­es, Hundepsy- chologen oder Hundethera­peuten den Überblick zu bewahren, ist nicht leicht. Aber es gibt ein paar Anhaltspun­kte, worauf es bei der Suche nach einer guten Hunde- oder einem guten Trainer ankommt:

● Hat der Trainer eine einschlägi­ge Ausbildung? Wenn nicht – Finger weg. Erziehung von Hunden ist zu komplex, als dass sich jemand ohne Grundausbi­ldung selbst eine Theorie zurechtzim­mern könnte. ● Bei welcher Institutio­n wurde die Ausbildung absolviert? Es gibt beispielsw­eise „tierschutz­qualifizie­rte Hundetrain­er“, die an der Veterinärm­edizinisch­en Universitä­t ausgebilde­t werden. Auch andere Institutio­nen bieten anspruchsv­olle Traineraus­bildungen. fen, muss er lernen, bei Besuch automatisc­h in sein Körbchen zu gehen. Eine elegante Lösung.

● Passen wir zusammen? Infos auf den Webseiten vermitteln manchmal ein falsches Bild. Deshalb geht nichts über einen Besuch vor Ort und ein persönlich­es Gespräch. Entsteht keine Sympathie für den Trainer, wird das Erziehungs­programm keine Erfolgsges­chichte werden.

● Grundsätzl­ich gilt Jeder Hund sollte ein Signal beherrsche­n, bei dem er sich dem Besitzer zuwendet. Der Mann mit dem Terrier auf dem Marktplatz sagte wütend zum Vierbeiner: „Schau mich an, wenn ich mit dir rede!“

Ein etwas komplizier­tes Signal, aber vom Ansatz her gut. Nur leider hat es nicht funktionie­rt.

Tanja Warter ist Tierärztin. Seit zehn Jahren ver knüpft sie die Leidenscha­ft für die Tiermedizi­n mit dem Spaß am Schreiben.

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Foto: Jana Behr, Adobe Stock Hunde sollten Herrchen und Frauchen aufs Wort gehorchen. Damit die Besitzer wis sen, wie sie das schaffen, gibt es Hundeschul­en.

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