Die Schuld liegt bei Özil
Mesut Özil wird nicht mehr für die deutsche Nationalmannschaft spielen. Es ist eine Entscheidung, die er selbst getroffen hat, die er selbst zu verantworten hat. So missglückt das Krisenmanagement des DFB auch gewesen sein mag, im Kern bleibt es Özils Verhalten, das ein weiteres Tragen des Deutschland-Trikots unmöglich macht.
Es geht nicht darum, dass er sich mit dem türkischen Staatspräsidenten fotografieren ließ. Sondern mit einem Despoten. Dass Özil Wahlkampf machte für einen Politiker, der viele Menschenrechte lediglich als lässliche Vorschläge sieht. Mesut Özil hat einen krassen Fehler begangen. Dass er ihn nicht einsieht, ist schade.
Dass er die Schuld für die verfahrene Situation ausschließlich an anderer Stelle sucht, ist mehr als nur bedauerlich. Es bedarf keiner außergewöhnlichen charakterlichen Voraussetzungen, um deutscher Nationalspieler zu sein. Auch ist kein aktives Bekenntnis zu Grundwerten notwendig. Einen De-factoDiktator zu unterstützen, geht aber nicht. dogan. „Mit dem Alleinherrscher Erdogan zu posieren empfinde ich als respektlos denen gegenüber, die in der Türkei gegängelt werden oder willkürlich im Gefängnis sitzen“, teilte der ehemalige Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir am Sonntag mit. Özil sei seiner Vorbildfunktion nicht gerecht geworden.
Özil indes schrieb: „Für mich ist es nicht von Bedeutung gewesen, wer Präsident war, es war von Bedeutung, dass es der Präsident war.“Özil verwies auf seine türkischen Wurzeln. Sich nicht mit Erdogan zu treffen, hätte bedeutet, diese Wurzeln nicht zu respektieren, unabhängig davon, wer Präsident sei. Im Gespräch mit Erdogan sei es um Fußball gegangen, nicht um Politik.
Die Affäre um die Fotos hatte die WM-Vorbereitung der Nationalmannschaft überschattet und war auch während des Turniers in Russ-