Besucher lassen Töpfer nicht im Stich
Süddeutscher Töpfermarkt Aussteller und Kunden haben die St.-Laurent-du-Var-Promenade als Standort längst ins Herz geschlossen. Weshalb der Adam-Vogt-Preis diskutiert wird
Landsberg Es war einst eine durchaus schwere Geburt für den Landsberger Stadtrat, als es darum ging, den Süddeutschen Töpfermarkt von seinem angestammten Platz im Herkomerpark ein paar Meter weiter südlich an die St.-Laurent-du-VarPromenade zu verlegen. So manch einer vergoss vorsichtshalber eine Träne oder zwei. Heute jedoch trauert kaum einer mehr, auch die Aussteller nicht. Sie haben die Promenade zwischen Karolinenbrücke und Mutterturm längst ins Herz geschlossen und waren zudem froh darüber, dass ihre Kundschaft am Wochenende trockenen Fußes zu ihnen gelangen konnte, um Unikate, Gefäße, Figuren, Geschirr, Schmuck, und sonstige Objekte in Ruhe ansehen und vor allen Dingen auch kaufen zu können.
Der Fachberater des Marktes und selbst Anbieter, Harald Busse, lässt daran auch keinen Zweifel: „Das war damals die richtige Entscheidung und wir genießen die Vorteile des jetzigen Standorts.“Auch wenn der Himmel immer wieder kurzzeitig seine Schleusen öffnete, der Besuch des Töpfermarktes gehört offenbar zum Pflichtprogramm für die Landsberger. Sobald der Regen nachließ, füllten sich die Gehwege zwischen den Pavillons wieder. Das überraschte Corinna Smyth, die zum ersten Mal in Landsberg ausstellte und verkaufte: „Dass so viel Leute bei diesem Wetter herkommen, hätte ich nicht gedacht.“Allerdings könnten die ihrem Geschmack nach gerne etwas mehr kaufen.
Vielleicht hätte ja da eine Änderung der Marktzeiten ein wenig nachgeholfen, wie sie Harald Busse und der Marktreferent des Stadtrats, Hans-Jürgen Schulmeister, bereits am ersten Markttag diskutierten – auch mit den Ausstellern. Unter ihnen hat Hans-Jürgen Schulmeister auch gleich eine Umfrage gestartet. Käme denen eine Änderung der Marktöffnung, eventuell sogar bis 20 Uhr, entgegen? Schulmeister war überrascht: „Eine Vielzahl würde eine Verlängerung in den Abend hinein durchaus begrüßen und mitgehen.“Darüber werde man sich im Organisationsteam nun sicherlich Gedanken machen.
Auch der von der Stadt Landsberg ausgelobte Adam-Vogt-Preis könnte im nächsten Jahr eine Auffrischung erfahren. Die bei den Ausstellern begehrte Auszeichnung lobt derzeit ein Preisgeld in Höhe von jeweils 200 Euro in drei Kategorien („modern“, „experimentell“und „traditionell“) aus. Eine Erkenntnis, die der Jury – OB Mathias Neuner, Petra Ruffing für die Künstlergilde, Stadtheimatpfleger Dr. Werner Fees-Bucheckerin, Museumschefin Sonia Fischer, Hans-Jürgen Schulmeister und für den Regionalverband bildender Künstler Silvia Großkopf – offenkundig wurde: Sehr oft sind die Grenzen zwischen den Kategorien sehr fließend, wenn gar überhaupt nicht vorhanden. Juryvorsitzender Oberbürgermeister Mathias Neuner: „Vielleicht sollten wir tatsächlich einen Preis unter allen Einreichungen vergeben und entsprechend honorieren.“Harald Busse hat von einer Ausstellerin sogar einen ergänzenden Vorschlag mitgebracht: „Sie schlug vor, von einem Preisgeld wegzugehen und dafür dem Adam-Vogt-Preisträger für das kommende Jahr den Standplatz kostenfrei zur Verfügung zu stellen.“
Wie auch immer die Entscheidung ausfallen wird, in diesem Jahr gab es noch drei glückliche AdamVogt-Preisträger. Das waren dieses Mal ausschließlich Künstlerinnen. In der Kategorie „experimentell“gewann Agnes Bach mit ihrem hauchdünnen Schalenarrangement aus Knochenporzellan. „Das ist einerseits ein sprödes und schwieriges Material“, erklärte sie, andererseits reize es sie, mit diesem Material, das als das edelste und beste Porzellan gilt, umzugehen.
In der Kategorie „modern“hat Christine Spurway einen ganz anderen Weg eingeschlagen. Ihr Schwerpunkt liegt eigentlich in der Malerei. Die mit Keramik in Einklang zu bringen, scheint ihr gut gelungen. Die Jury bedachte ihre kunstvoll bemalten Becher und Gefäße mit 200 Euro und dem Titel einer AdamVogt-Preisträgerin.
Die Dritte im Bunde ist die Dillingerin Martina Hugo. Sie ist stark in der Heimat verwurzelt und arbeitet deshalb auch mit Gegenständen, die sie auf einem ihrer zahlreichen
Eine Verlängerung der Marktzeiten wird diskutiert
Das schwierige Material reizt die Preisträgerin
Streifzüge in die Natur findet. So bekam ein Keramik-Falke, der auf einem Treibholzast des Lechs sitzt, die Zustimmung der Jury. Vor allem OB Neuner zeigte sich begeistert von der Vorgehensweise der Keramikerin: „Ich hab selbst einen Bilderständer aus Treibholz auf meinem Schreibtisch stehen.“