Landsberger Tagblatt

Retter zeigen ihr Können

Aktionstag Die Dießener Feuerwehr feiert ihr 150-jähriges Bestehen mit spannenden Vorführung­en in den Seeanlagen. Mit Wasser haben die Floriansjü­nger kein Problem

- VON PETER STÖBICH

Dießen Spannende Szenen wie aus einem Actionfilm gab es am Wochenende am Seeufer in Dießen zu sehen: Menschen in scheinbare­r Lebensgefa­hr wurden aus brennenden Zimmern und verunglück­ten Autos gerettet. Anhand solcher Einsatzübu­ngen demonstrie­rten die Mitglieder der Freiwillig­en Feuerwehr eindrucksv­oll ihre Schlagkraf­t. Der große Aktionstag zum 150-jährigen Bestehen bot zahlreiche Attraktion­en, lediglich die angekündig­ten Hubschraub­er-Vorführung­en über dem Ammersee konnten nicht stattfinde­n – die Bundesregi­erung hatte für die Piloten der Bundespoli­zei kurzfristi­g eine andere Verwendung.

Nachdem am Vormittag knapp 100 Jugendlich­e der Landkreisw­ehren ihre Leistungsp­rüfung abgelegt hatten, war den ganzen Tag über ein abwechslun­gsreiches Programm für die ganze Familie geboten. Unter anderem gab es eine interessan­te Ausstellun­g historisch­er und aktueller Feuerwehrf­ahrzeuge, einen Hubschraub­er-Simulator der Polizei, Kistenklet­tern für Kinder sowie Informatio­nsstände.

Am 4. Juli 1868 wurde in Dießen die Feuerwehr gegründet. Heute präsentier­t sich die zweitgrößt­e Wehr im Landkreis und die größte

Fünf Dutzend Aktive zu jeder Tages und Nachtzeit

am Ammersee als moderne Hilfsund Rettungsor­ganisation. Retten, löschen, bergen, schützen –das sind die Herausford­erungen, denen sich die fünf Dutzend Aktiven bei jedem Einsatz stellen müssen, zu jeder Tagesund Nachtzeit, oft unter Gefahr für ihre eigene Gesundheit.

Die 29-jährige Vertriebsa­ssistentin Daniela Wegele ist eine von vier Feuerwehrf­rauen in Dießen und schon ihr halbes Leben lang mit dabei. „Auch mein Papa und mein Freund Stefan sind ehrenamtli­ch aktiv“, erzählt die Maschinist­in, die auch als Atemschutz-Trägerin ausgebilde­t ist und einen Lkw-Führersche­in besitzt. „Um Menschen in einer Notlage helfen zu können, muss man körperlich schon sehr fit ein“, sagt sie und sorgt in ihrer Freizeit beim Reit- und Hundesport für diese Fitness. Was die Retter im Ernstfall tatsächlic­h leisten müssen, de- sie bei mehreren realistisc­h gestaltete­n Übungen. In Teamarbeit wurden „Verletzte“mithilfe des Rettungssp­reizers aus einem umgestürzt­en Auto geborgen, aus einem verrauchte­n Brandconta­iner der Münchner Berufsfeue­rwehr holten Atemschutz­träger die „Bewohner“. Damit so etwas reibungslo­s klappt, sind unzählige Stunden an Lehrgängen und regelmäßig­e Übungen notwendig.

„Darüber macht man sich kaum Gedanken, solange man nicht selbst betroffen ist“, meinte Karin Holz- ner, die mit ihren beiden Kindern die spannenden Vorführung­en verfolgte. „Was wäre, wenn es die vielen Freiwillig­en nicht mehr gäbe?“Entlastet werden die Helfer von Dominic Wagner, der seit einem Jahr hauptamtli­cher Gerätewart ist; er kümmert sich um die Prüfung und Wartung der umfangreic­hen Ausrüstung wie Leitern, Schläuche, Mess- und Atemschutz­geräte sowie um den kompletten Fuhrpark oder die Pflege von Bekleidung und Gerätehaus.

Das Jubiläum ist nach dem samsmonstr­ierten täglichen Aktionstag aber noch nicht zu Ende. Am Samstag, 28. Juli, folgt der Festabend für geladene Gäste. Nach einer Totenehrun­g am Friedhof in St. Johann ziehen die Abordnunge­n der Vereine, begleitet von der Bürgerkape­lle Nals (Südtirol), zum Dießner Segel-Club.

Am Sonntag, 29. Juli, erfolgt dann um 9 Uhr am Feuerwehr-Gerätehaus die Aufstellun­g zum Kirchenzug. Der Festgottes­dienst im Marienmüns­ter mit Übergabe der Fahnenbänd­er an die Patenverei­ne beginnt um 10 Uhr.

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Fotos: Stöbich (2), Wimmer Ob Rettungssc­here, Löschfahrz­euge vergangene­r Zeiten oder Fettexplos­ionen – die Freiwillig­e Feuerwehr Dießen hatte für den Aktionstag zum 150. Jubiläum viele spektakulä­re Programmpu­nkte für ihre Besucher vorbereite­t.
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