Die Uttinger Palmen sollen weg
Freizeitgelände Die Schlösser- und Seenverwaltung möchte keine Tropengewächse am Ammersee haben. Auch die Findlinge im Wasser sind der Behörde ein Dorn im Auge
Utting Freunde und Badegäste beim Uttinger Badeplatz gleich in der Nähe des Campingplatzes sind derzeit besorgt. Sie fragen sich, ob die Gerüchte stimmen, dass die dort im Uferbereich aufgestellten Palmen wieder weichen müssen. Die schlechte Nachricht: Die Palmen müssen tatsächlich weg. Die gute Nachricht: Der Pächter hat noch eine Galgenfrist bis zum Ende des Badesaison, also bis September erhalten. Dann müssen die Tropenpflanzen verschwinden.
In den sozialen Medien äußerten sich ebenso überraschte wie auch besorgte Gäste des Badestrandes, in den der Pächter vier Palmen in Kübeln in den Boden eingegraben hatte. So sorgte er für ein wenig Südseeatmosphäre, auch zwei Sonnenliegen warteten auf ihre Nutzer, und im Wasser lagen ein paar Findlinge und sorgten für ein besonderes Bild, vor allem, wenn die Sonne langsam unterging.
Das soll sich nun aber bald wieder ändern. Die Palmen müssen wieder weichen, die Findlinge zurück an ihren ursprünglichen Platz unmittelbar am Steg. Eigentümer beziehungsweise
Die Tropenpflanzen sind in den Kies eingegraben
Verwalter des Strandes ist die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung. Die hatte dem Pächter schriftlich mitgeteilt, dass die Palmen und die Steine wieder entfernt werden müssen. Das Landsberger Tagblatt hat nachgefragt, vor allem nach den Gründen.
Zunächst weist die Seen- und Schlösserverwaltung auf die Zuständigkeitsverhältnisse hin. Der Strand von Utting, so heißt es in einer Antwort auf unsere Anfrage, ist eine Verlandungsfläche des Ammersees, die an die Gemeinde zum Betrieb eines Badeplatzes vermietet ist. Die vier eingetopften und in den Kies eingegrabenen Palmen sowie die drei Findlinge wurden „ohne vorherige Absprache mit der Schlösserverwaltung oder der Gemeinde“am Strand beziehungsweise in Ufernähe angebracht. Auch die Begründung, weshalb die Palmen entfernt und die Findlinge zurücktransportiert werden müssen, lieferte die Schlösserund Seenverwaltung gleich mit. So seien es Gründe des Naturschutzes, die zu diesem Schritt veranlassen. Bei den Palmen handelt es sich nicht um heimische Gewächse. Daher müssten sie weg. Auch aus Gründen der Verkehrssicherheit wurde der Pächter gebeten, die Pflanzen und Steine wieder zu entfernen.
Noch schmücken die Palmen den Strand, denn dafür wurde noch eine Frist bis Ende der Badesaison eingeräumt. Dann müssten die Pflanzen jedoch weggeräumt werden. Das sei aber ohnehin der Plan gewesen, ist aus dem Umfeld des Pächters zu hören, der sich zu der Angelegenheit selbst nicht äußern möchte. Die Findlinge, dabei bleibt es, müssen aus Verkehrssicherungsgründen gleich wieder an den ursprünglichen Platz am Ufer zurückverlegt werden.
Eine Kopie des Schreibens ging übrigens auch an die Gemeindeverwaltung, was Bürgermeister Josef Lutzenberger dem LT bestätigte. Er persönlich findet die Entwicklung schade, denn die Palmen kämen bei den Badegästen gut an. „Die Idee ist nett.“Daher habe er das Schreiben der Bayerischen Schlösser-, Gärtenund Seenverwaltung auch in die jüngste Gemeinderatssitzung mitgenommen und vorgetragen. Auch dort sei man der Meinung gewesen, dass die Palmen und die Findlinge doch eine „schöne Idee“seien und es schade wäre, würden sie wieder entfernt. Lutzenberger erhielt daher von den Gemeinderäten den Auftrag, noch einmal mit der Schlösserund Seenverwaltung ins Gespräch zu gehen, was dieser demnächst dann auch tun will. Noch stehen die Palmen am Strand von Utting.