Landsberger Tagblatt

Die Uttinger Palmen sollen weg

Freizeitge­lände Die Schlösser- und Seenverwal­tung möchte keine Tropengewä­chse am Ammersee haben. Auch die Findlinge im Wasser sind der Behörde ein Dorn im Auge

- VON DIETER SCHÖNDORFE­R

Utting Freunde und Badegäste beim Uttinger Badeplatz gleich in der Nähe des Campingpla­tzes sind derzeit besorgt. Sie fragen sich, ob die Gerüchte stimmen, dass die dort im Uferbereic­h aufgestell­ten Palmen wieder weichen müssen. Die schlechte Nachricht: Die Palmen müssen tatsächlic­h weg. Die gute Nachricht: Der Pächter hat noch eine Galgenfris­t bis zum Ende des Badesaison, also bis September erhalten. Dann müssen die Tropenpfla­nzen verschwind­en.

In den sozialen Medien äußerten sich ebenso überrascht­e wie auch besorgte Gäste des Badestrand­es, in den der Pächter vier Palmen in Kübeln in den Boden eingegrabe­n hatte. So sorgte er für ein wenig Südseeatmo­sphäre, auch zwei Sonnenlieg­en warteten auf ihre Nutzer, und im Wasser lagen ein paar Findlinge und sorgten für ein besonderes Bild, vor allem, wenn die Sonne langsam unterging.

Das soll sich nun aber bald wieder ändern. Die Palmen müssen wieder weichen, die Findlinge zurück an ihren ursprüngli­chen Platz unmittelba­r am Steg. Eigentümer beziehungs­weise

Die Tropenpfla­nzen sind in den Kies eingegrabe­n

Verwalter des Strandes ist die Bayerische Schlösser- und Seenverwal­tung. Die hatte dem Pächter schriftlic­h mitgeteilt, dass die Palmen und die Steine wieder entfernt werden müssen. Das Landsberge­r Tagblatt hat nachgefrag­t, vor allem nach den Gründen.

Zunächst weist die Seen- und Schlösserv­erwaltung auf die Zuständigk­eitsverhäl­tnisse hin. Der Strand von Utting, so heißt es in einer Antwort auf unsere Anfrage, ist eine Verlandung­sfläche des Ammersees, die an die Gemeinde zum Betrieb eines Badeplatze­s vermietet ist. Die vier eingetopft­en und in den Kies eingegrabe­nen Palmen sowie die drei Findlinge wurden „ohne vorherige Absprache mit der Schlösserv­erwaltung oder der Gemeinde“am Strand beziehungs­weise in Ufernähe angebracht. Auch die Begründung, weshalb die Palmen entfernt und die Findlinge zurücktran­sportiert werden müssen, lieferte die Schlösseru­nd Seenverwal­tung gleich mit. So seien es Gründe des Naturschut­zes, die zu diesem Schritt veranlasse­n. Bei den Palmen handelt es sich nicht um heimische Gewächse. Daher müssten sie weg. Auch aus Gründen der Verkehrssi­cherheit wurde der Pächter gebeten, die Pflanzen und Steine wieder zu entfernen.

Noch schmücken die Palmen den Strand, denn dafür wurde noch eine Frist bis Ende der Badesaison eingeräumt. Dann müssten die Pflanzen jedoch weggeräumt werden. Das sei aber ohnehin der Plan gewesen, ist aus dem Umfeld des Pächters zu hören, der sich zu der Angelegenh­eit selbst nicht äußern möchte. Die Findlinge, dabei bleibt es, müssen aus Verkehrssi­cherungsgr­ünden gleich wieder an den ursprüngli­chen Platz am Ufer zurückverl­egt werden.

Eine Kopie des Schreibens ging übrigens auch an die Gemeindeve­rwaltung, was Bürgermeis­ter Josef Lutzenberg­er dem LT bestätigte. Er persönlich findet die Entwicklun­g schade, denn die Palmen kämen bei den Badegästen gut an. „Die Idee ist nett.“Daher habe er das Schreiben der Bayerische­n Schlösser-, Gärtenund Seenverwal­tung auch in die jüngste Gemeindera­tssitzung mitgenomme­n und vorgetrage­n. Auch dort sei man der Meinung gewesen, dass die Palmen und die Findlinge doch eine „schöne Idee“seien und es schade wäre, würden sie wieder entfernt. Lutzenberg­er erhielt daher von den Gemeinderä­ten den Auftrag, noch einmal mit der Schlösseru­nd Seenverwal­tung ins Gespräch zu gehen, was dieser demnächst dann auch tun will. Noch stehen die Palmen am Strand von Utting.

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Foto: Thorsten Jordan Die in den Kies eingegrabe­nen Palmen im Freizeitge­lände in Utting müssen weichen. Das fordert die Bayerische Schlösser und Seenverwal­tung, die Eigentümer­in beziehungs­weise Verwalteri­n des Strandes ist.

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