Ein neuer Platz für den Kratzerkeller?
Bauleitplanung Das Gaststättenprojekt an der Katharinenstraße ist wieder einmal Thema im Landsberger Stadtrat. Dort tauchen einige Kritikpunkte auf
Eigentlich sollte es nur eine kurze Info an den Stadtrat werden. Doch daraus entflammte eine Grundsatzdebatte über das Neubauprojekt „Kratzerkeller“, die von Oberbürgermeister Mathias Neuner (CSU) schließlich abgebrochen wurde. So kommt der Bebauungsplan „Katharinenstraße, Saarburgstraße“erst nach der Sommerpause im Herbst wieder auf die Tagesordnung.
Viele Fans des ehemaligen „Libre“fragen sich, wann es an dieser Stelle in der Katharinenstraße wieder etwas zu essen gibt. Noch steht in den Sternen, wann das bestehende Gebäude des Kratzerkellers abgerissen und der geplante Neubau mit Gastronomie und Biergarten realisiert wird. Das entsprechende Bauleitverfahren läuft. Das Projekt sieht den Neubau mit Gaststätte, Hotel und Tiefgarage sowie rückwärtigem Wohngebäude vor. Nach positivem Grundsatzbeschluss im vergangenen Jahr beschäftigte sich der Stadtrat nun wiederholt mit dem Thema, stellte jedoch kritische Fragen. „Das bedeutet eine massive Veränderung der Stadt“, sagte Dr. Reinhard Steuer (UBV) zu den Plänen. Er forderte ebenso wie Wolfgang Neumeier, dass der Neubau 15 Meter von der Straße ins Grundstück versetzt wird und – nicht so wie der bestehende Bau – direkt an den Gehweg grenzt. Kritische Nachfragen gab es auch, wie man das denkmalgeschützte Gewölbe beim Bau der geplanten Tiefgarage überhaupt erhalten könnte. Henrik Lüßmann (Grüne) hatte drei Kritikpunkte.
Er bemängelte, dass die als Ersatz zu pflanzenden Bäume nicht genau im Bebauungsplanentwurf eingezeichnet seien. Zudem soll ein Fußweg, der westlich des Grundstücks von Norden in Richtung Süden verlaufen soll, in die Bauleitplanung. Weil Lüßmann eine Gefahr für den Verkehr in der Katharinenstraße sieht, sollte die Ausfahrt vom Grundstück nur nach rechts erlaubt sein beziehungsweise die Erschließung gleich komplett über die Saarburgstraße erfolgen.
Stadtbaumeisterin Birgit Weber sieht bei der aktuellen Planung keine Gefährdungslage für den Verkehr in der Katharinenstraße. Ein Fußweg sei an dieser Stelle von untergeordneter Bedeutung. Dass Ersatzpflanzungen für die Bäume vorgenommen werden sollen, stünde außer Frage.
Nach diesen Ausführungen beantragte Lüßmann, dass dann zumindest die derzeit noch bestehenden Längsparkplätze an der Katharinenstraße verschwinden. Zwar wurde dieser Vorschlag mit 17:10 Stimmen befürwortet. Allerdings bemängelte Dieter Völkel (SPD) beim Blick in die Gemeindeordnung, dass vorher nicht darüber abgestimmt worden sei, ob bei diesem infomäßigen Tagesordnungspunkt überhaupt Beschlüsse gefällt werden dürfen.
„Es bestehen zu viele Einwände. Wir bekommen das heute nicht hin“, stellte Oberbürgermeister Mathias Neuner (CSU) fest und vertagte das Thema.
Viele fragen sich, wann es wieder etwas zu essen gibt