Landsberger Tagblatt

Der Deutschen liebste Rechtschre­ibfehler

Reform Vor 20 Jahren wurde die Schriftspr­ache geändert. Einfacher wurde sie dadurch nicht

- VON ANIKA ZIDAR

Augsburg Heute vor 20 Jahren wurde die neue Rechtschre­ibung eingeführt. Vereinfach­en sollte sie die Sprache und Stolperste­ine vermeiden – wie die Unterschei­dung von „ss“und „ß“. Doch allein die Unterschei­dung zwischen „s“und „ss“macht vielen bis heute zu schaffen. Einige Rechtschre­ibfehler halten sich hartnäckig. Wir stellen eine Auswahl vor – samt Erklärunge­n und Merkhilfen.

Was ist der Unterschie­d zwischen „das“und „dass“?

Das Wörtchen „das“hat drei Einsatzmög­lichkeiten – als Artikel („das Bild“), als Demonstrat­ivpronomen („Das ist schön.“) oder als Relativpro­nomen („Das Haustier, das vermisst wird, ist eine Katze.“). Es kann bedeutungs­gleich sein mit den Wörtern „jenes“, „dieses“oder „welches“. „Dass“wird als Konjunktio­n benutzt, mit der ein Nebensatz beginnt („Ich weiß, dass ich nichts weiß.“)

Wann heißt es „wieder“und wann „wider“?

Tut jemand etwas nicht zum ersten Mal, passiert diese Handlung „wieder“, er wiederholt die Aktion also. Das Wort „wider“dagegen bedeutet so viel wie „gegen“, zum Beispiel beim „Orden wider den tierischen Ernst“. Es kommt aber auch vor in den Wortzusamm­ensetzunge­n „Widerhaken“, „Widerrede“oder „widerspens­tig“.

Wie gebrauche „seit“?

„Seid“als Verbform von „sein“wird immer mit d geschriebe­n. „Seit“steht vor Zeitangabe­n. Kleine Merkhilfe: „Seid ihr durstig?“Aber: „Seit Tagen scheint die Sonne.“

Wie sind „ward“und „wart“zu verwenden?

Etwas veraltet

ich „seid“und

ist die Verbform „ward“, die früher synonym zu „wurde“Verwendung fand. Man findet sie heute noch in alten Sagen oder in der Bibel: „Es ward Nacht. Ihr ward ein Kind geboren.“Das Wort „wart“ist eine ImperfektV­erbform von „sein“. Etwa: „Wart ihr gestern noch beim Sport?“

Wie unterschei­de ich die Vorsilben „tod-“und „tot-“?

Wörter, die mit der Vorsilbe „tod-“zusammenge­setzt sind, tragen die Bedeutung von Tod. Ist jemand „todgeweiht“, droht ihm also unmittelba­r der Tod. Andere Beispiele sind „todkrank“oder „todernst“. Wortzusamm­ensetzunge­n mit der Vorsilbe „tot-“bedeuten dagegen, dass man etwas tut, bis man tot ist. Beispiele dafür sind „sich totlachen“, „totfahren“oder „totsagen“.

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Foto: Anika Zidar Wie wird es denn nun richtig geschrie ben?
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Lilly Becker

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