Sport ist für die meisten Jugendlichen ein großes Thema
Jugendbefragung Der Landkreis wollte wissen, was jungen Leuten wichtig ist. Über 3300 von ihnen haben geantwortet
Landsberg Was machen junge Menschen im Landkreis in ihrer Freizeit? Wie wohl fühlen sie sich in ihren Wohnorten? Wie gefällt ihnen das, was dort für sie geboten ist? Was erachten sie als die größten Probleme? Um solche Themen ging es in der groß angelegten Jugendbefragung, die der Landkreis im Herbst im Rahmen der Jugendhilfeplanung veranstaltet hat. Über 3300 Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 21 Jahren nahmen daran teil. Die Ergebnisse wurden jetzt im Landratsamt vorgestellt.
● Freizeitaktivitäten Sport und Freunde treffen nimmt für die Jugendlichen den größten Raum ein. Sport (im Verein und außerhalb) nannten 68 Prozent, Freunde treffen 65 Prozent. Lernen und Hausaufgaben ist für 37 Prozent die Hauptbeschäftigung, Computer/Internet/Spiele sowie Whatsapp/Telefonieren für jeweils 31 Prozent.
● Treffpunkte 85 Prozent der Jugendlichen treffen sich hauptsächlich im privaten Rahmen, öffentliche Plätze in der Stadt oder im Dorf nannten 30 Prozent, Schwimmbäder und Badeseen 27 Prozent, Kneipen und Cafés 20 Prozent. ● Mobilität Ein wichtiges Thema ist im ländlichen Raum die Frage, wie Jugendliche dorthin gelangen, wo sie Freizeit gestalten und Freunde treffen: Im eigenen Ort geht das für die meisten zu Fuß oder mit dem Rad. Wenn es darüber hinaus geht, spielt für weit mehr als die Hälfte der jungen Leute das Elterntaxi die Hauptrolle. Als Einschränkung ihres Aktivitätsradius’ empfinden dies rund 77 Prozent jedoch nur selten oder nie, wobei sich eher Ältere als Jüngere eingeschränkt fühlen, wie der Autor, der Befragung, Christian Rindsfüßer vom Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik (SAGS), anfügte.
● Die eigene Gemeinde In ihren Wohnorten fühlen sich die Jugendlichen in der Regel recht wohl. 39 Prozent erachten die Freizeitmöglichkeiten als ausreichend, 30 Prozent antworteten „teils teils“, 31 Prozent empfanden sie nicht ausreichend und mangelhaft. Am häufigsten sind die Jugendlichen übrigens mit den Sport- und Freizeitmöglichkeiten zufrieden, auf die 49 Prozent verwiesen. Ferienprogramme nannten 24 Prozent, Jugendtreffs 22 Prozent. Sport- und Freizeitanlagen haben auch die größte Bedeutung und werden von 81 Prozent der Jugendlichen genutzt. Deutlich geringer werden Vereinsheime (42 Prozent), Jugendtreffs (38 Prozent), kirchliche (25 Prozent) und sonstige Jugendgruppen (27 Prozent) in Anspruch genommen. Insgesamt ist der Wohlfühlfaktor in den Landkreisgemeinden recht hoch: 50 Prozent gaben an, sie fühlten sich in ihrem Wohnort „sehr wohl“, 39 Prozent „eher wohl“. Bemerkenswert fand Rindsfüßer, dass die Zufriedenheit mit dem Alter abnehme, er erklärte dies so: „Viele Gemeinden haben viel für die Familienfreundlichkeit getan, aber die Jugend als eigene Phase wahrzunehmen, ob sich das alle Gemeinden im gleichen Maße auf die Fahnen geschrieben haben, würde ich hinterfragen.“
● Vereine Am häufigsten sind Jugendliche in einem Sportverein (60 Prozent) Mitglied, 21 Prozent in kirchlichen Gruppen, 20 Prozent in
Das Elterntaxi wird oft beansprucht
Musik- und Theatervereinen, 17 Prozent in Trachten- und Schützenvereinen und elf Prozent in Hilfsorganisationen wie der Feuerwehr.
● Probleme Als die fünf größten Probleme benannten die Umfrageteilnehmer Leistungsdruck (39 Prozent), Alkohol (38), Mobbing (36), illegale Drogen (35) und Zigaretten (34). ● Zukunft Ein Großteil (31 Prozent) der Jugendlichen würde nach Ausbildung und Studium gerne im Landkreis bleiben, 20 Prozent zieht es woanders hin, die anderen sind noch unentschieden. Die zwei wichtigsten Entscheidungskriterien sind dabei eine gut bezahlte Arbeit, Ausbildungsmöglichkeiten und bezahlbarer Wohnraum.