Landsberger Tagblatt

Allianz steckt Schäden weg

Versicheru­ng Dank der Gewinne in der Vermögensv­erwaltung kommt der Konzern gut durch die erste Jahreshälf­te

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München Dank guter Geschäfte in der Vermögensv­erwaltung hat Europas größter Versichere­r Allianz teure Großschäde­n im zweiten Quartal überrasche­nd gut verkraftet. Mit einem operativen Gewinn von knapp drei Milliarden Euro verdiente der Dax-Konzern mehr als ein Jahr zuvor – und übertraf die Erwartunge­n von Branchenex­perten. Vorstandsc­hef Oliver Bäte sieht den Versichere­r damit auf Kurs, in diesem Jahr wie geplant einen operativen Gewinn von 10,6 bis 11,6 Milliarden Euro zu erreichen. Im Vorjahr hatte der Konzern 11,1 Milliarden Euro verdient.

Im zweiten Quartal steigerte die Allianz ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum um drei Prozent auf 30,9 Milliarden Euro, wie sie am Freitag in München mitteilte. Der Überschuss ging hingegen um fünf Prozent auf 1,9 Milliarden Euro zurück, weil der Konzern wie angekündig­t eine Sonderbela­stung aus dem Verkauf seines Lebensvers­icherungsg­eschäfts in Taiwan verbuchen musste. Der Gewinnrück­gang fiel aber geringer aus als von Experten erwartet.

Der höheren Belastung durch Großschäde­n und Unwetter konnte sich die Allianz nicht ganz entziehen. Nach Abzug der Aufwendung­en für Schäden, Verwaltung und Vertrieb blieb von den Prämienein­nahmen im Schaden- und Unfallgesc­häft weniger übrig als ein Jahr zuvor.

Weniger warf das Geschäft mit Lebens- und Krankenver­sicherunge­n ab. Hier sank der operative Gewinn um knapp fünf Prozent, weil die Kapitalanl­agen in Deutschlan­d und Spanien weniger abwarfen. Allerdings legte der Barwert des Neugeschäf­ts von 13,6 auf 14 Milliarden Euro zu. So setzt die Allianz auf ihrem Heimatmark­t statt auf klassische Lebens- und Rentenvers­icherungsv­erträge vor allem auf neue Vertragsty­pen ohne Garantiezi­ns. Die Kunden tragen dabei einen größeren Teil des Anlagerisi­kos, sollen im Gegenzug aber die Chance auf höhere Renditen haben.

Verantwort­lich für den Gewinnanst­ieg im laufenden Geschäft war diesmal die Vermögensv­erwaltung des Konzerns, zu der neben der USFondstoc­hter Pimco auch die Anlagegese­llschaft Allianz Global Investors zählt. Mit 652 Millionen Euro verdiente sie operativ fast zwölf Prozent mehr – auch weil sie im Schnitt mehr Kundengeld­er verwaltete als ein Jahr zuvor.

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Foto: dpa Die Allianz steht nach der ersten Jahres hälfte gut da.

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