Landsberger Tagblatt

Eberhofers Widersache­r

Interview Gedeon Burkhard stand bereits als Zehnjährig­er vor der Kamera. Jetzt versucht er in der Krimi-Verfilmung „Sauerkraut­koma“dem Kult-Ermittler Eberhofer die Frau auszuspann­en

- Interview: Lilo Murr

Ab August sind Sie im Film „Sauerkraut­koma“als Geschäftsm­ann KarlHeinz Fleischman­n alias „Fleischi“zu sehen. Die Reihe der Krimiverfi­lmungen von Rita Falk ist längst Kult. Sie, ein gut aussehende­r Geschäftsm­ann, wollen dem Ermittler Eberhofer seine Susi abspenstig machen. Ich schätze mal, das klappt nicht ... Hat die Rolle trotzdem Spaß gemacht?

Burkhard: Großen Spaß. Abgesehen von den wunderbare­n Kollegen, dem fantastisc­hen Regisseur Ed Herzog und dem phänomenal­en Team, war die leicht antagonist­ische und gleichzeit­ig skurrile Figur des „Fleischi“ein wahres Geschenk.

Wo wurde gedreht?

Burkhard: In München und dem bayerische­n Umland.

Sie haben viel gemacht in Ihrem Leben. Was waren die wichtigen Rollen? Burkhard: Die wichtigste Arbeit ist für mich immer die anstehende. Aber karrierete­chnisch war das sicherlich „Kommissar Rex“. Vom reinen Vergnügen her „Inglouriou­s Basterds“mit Quentin Tarantino.

Oft sieht man Sie als den gut aussehende­n Verführer, der dann auch noch nett und einfühlsam ist. Würden Sie gerne auch mal einen ganz miesen Bösewicht darstellen? Burkhard: Ich hatte in letzter Zeit zweimal das Vergnügen, genau das spielen zu dürfen. In „Schneeflöc­kchen“, der nach einem erfolgreic­hen Festivalru­n nun auch in Deutschlan­d in die Kinos kommt, die bitterböse Figur des angehenden Diktators „Winter“. Und dann den despotisch­en „Fürst Wilhelm“im Mittelalte­r-Film „The Witch and the Ottoman“.

Sie wurden als beliebtest­er Serienstar in Österreich mit der Goldenen Romy ausgezeich­net. Gab es noch andere Preise?

Burkhard: Zusammen mit Jürgen Vogel und Kai Wiesinger bekam ich den Bayerische­n Filmpreis für „Kleine Haie“.

1992 lief der Film „Kleine Haie“. Darin ging es um die Aufnahme in eine Schauspiel­schule. Wo wurden Sie eigentlich ausgebilde­t?

Burkhard: Ich habe mit der Schauspiel­erei im Alter von zehn Jahren angefangen und somit sehr jung sozusagen eine Lehre begonnen.

Sie waren 2011 in Italien bei „Ballando con le stelle“zu sehen, das Pendant zu „Let’s Dance“. Jetzt mit Christine Neubauer in der deutschen Ausgabe. Ist Tanzen eine Leidenscha­ft? Burkhard: In meiner Jugend war es eine Leidenscha­ft, mittlerwei­le ist es einfach nur Spaß.

Gibt es Regisseure oder Kollegen, mit denen Sie unbedingt arbeiten möchten? Burkhard: Das wären zu viele, um sie alle aufzuzähle­n. Sagen wir einfach, mit so vielen wie irgend möglich.

Wie war es mit Quentin Tarantino, dieser Größe im Regiegesch­äft? Burkhard: Das war ein einziger Traum. Das Glück zu haben, mit einem der größten Filmemache­r unserer Zeit arbeiten zu dürfen, ist wie ein Sechser im Lotto.

Sie haben zwei berühmte Vorfahren, den Schauspiel­er Alexander Moissi, der den ersten „Jedermann“in Salzburg gab, und den Schriftste­ller Walter von Molo. Ist das eher Fluch oder Segen?

Burkhard: Meine beiden Urgroßväte­r sind nach so langer Zeit nur noch älteren Theatermac­hern ein Begriff und keinesfall­s ein Fluch.

Sie sind in München geboren, inzwischen leben Sie in Berlin. Und Ihr Vater, der Ihr Manager war, war gebürtiger Augsburger. Haben Sie noch Kontakte oder Verwandtsc­haft in München oder Augsburg?

Burkhard: Meine Großeltern und mein Onkel leben noch in Augsburg. Der Film „Sauerkraut­koma“wird von den Darsteller­n persönlich in verschiede­nen Kinos vorgestell­t. In Augsburg am 13. August. Sind Sie mit dabei? Burkhard: Das hoffe ich sehr.

Gibt es bereits Pläne für die Zeit nach „Sauerkraut­koma“?

Burkhard: Ich habe seitdem natürlich schon in einigen anderen Produktion­en gespielt, aber im Moment genieße ich die Ferienzeit mit meiner Tochter.

„Sauerkraut­koma“ist als Preview am 4. und 7. August beim Augsburger Lechflimme­rn zu sehen, ab 9. August in vielen Kinos in der Region. Am 13. August kommen Hauptdarst­eller Sebas tian Bezzel und Erfolgsaut­orin Rita Falk zum Lechflimme­rn nach Augsburg.

● Gedeon Burkhard wurde 1969 in München geboren. Als Traum in seiner bisherigen Karriere sieht er die Arbeit mit Quentin Tarantino in „Inglouriou­s Basterds“an. Seine be kannteste Fernsehrol­le war das Herrchen von Schäferhun­d „Kommis sar Rex“. Jetzt ist er in der Krimi Verfilmung „Sauerkraut­koma“neben Kommissar Eberhofer (Sebastian Bezzel), der Susi (Lisa Maria Potthoff) und dem Birkenberg­er (Simon Schwarz) zu sehen. (AZ)

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