Weinstein wehrt sich
#MeToo Mails sollen Sex ohne Zwang belegen
New York Die Verteidigung von Harvey Weinstein hat die komplette Niederschlagung der in New York gegen den früheren Hollywoodmogul erhobenen Anklage wegen sexueller Gewalt beantragt. Sein Anwalt präsentierte Dutzende E-Mails. Sie sollen von einer der drei Frauen stammen, auf deren Vorwürfe sich die Staatsanwaltschaft stützt. Die Mails sollen belegen, dass der Sex zwischen dem Filmproduzenten und der Frau einvernehmlich war.
Die betreffende Frau beschuldigt Weinstein zwar, er habe sie im Jahr 2013 vergewaltigt. In den nun vorgelegten Mails heißt es aber: „Hoffe, es geht Dir gut, und rufe mich jederzeit an; immer gut, Deine Stimme zu hören.“Das schrieb die Frau demnach im August 2013, fünf Monate nach der mutmaßlichen Vergewaltigung. „Ich war so glücklich, dass Du mich heute getroffen hast“wird eine andere Nachricht aus dem darauffolgenden Oktober zitiert. Die Verteidigung will nun die gesamte Anklage verwerfen lassen, da das Geschworenengremium unzureichend informiert gewesen sei.
Mehr als hundert Frauen – darunter Stars wie Angelina Jolie und Gwyneth Paltrow – haben dem 66-jährigen Weinstein vorgeworfen, sie gegen ihren Willen zum Sex gezwungen zu haben. Die Anschuldigungen brachten die breite Kampagne #MeToo gegen sexuelle Gewalt in der Filmbranche wie allgemein im Berufsleben ins Rollen.