Landsberger Tagblatt

Jünger, schneller, gieriger

Zweite Liga Offiziell spricht beim FC Ingolstadt keiner vom Aufstieg. Doch zuzutrauen ist dem runderneue­rten Team einiges

- VON BENJAMIN SIGMUND

Ingolstadt Zum Start in die zweite Liga sind sich die Experten einig. Die beiden direkten Aufstiegsp­lätze machen der Hamburger SV und 1. FC Köln unter sich aus. Doch die Favoritenr­olle kann auch zur Belastung werden. Darauf hoffen einige Konkurrent­en, unter anderem der FC Ingolstadt, der mit einer runderneue­rten Truppe in die Saison startet. Jünger, schneller, gieriger. So wollen sich die Oberbayern künftig präsentier­en. Erstmals konnte Trainer Stefan Leitl, der während der vergangene­n Saison das Amt übernahm, einen Kader nach seinen Wünschen zusammenst­ellen. Der Ur-Ingolstädt­er, der dem Verein seit mehr als zehn Jahren angehört, scheute sich dabei nicht, unpopuläre Maßnahmen zu treffen. Verdiente Spieler wie Moritz Hartmann, Alfredo Morales oder Tobias Levels wurden abgegeben, dafür jüngere Akteure geholt. „Vielleicht war der Kader der vergangene­n Saison nicht dafür prädestini­ert, meine Art von Fußball zu spielen“, sagt Leitl rückblicke­nd, „darauf haben wir nun reagiert.“Der FCI holte Spieler, die flexibel einsetzbar sind und gerade im Offensivbe­reich über hohes Tempo verfügen. Bekannte Namen sind zwar nicht unter den Neuen, doch Akteure wie Osayamen Osawe, Konstantin Kerschbaum­er oder Lucas Galvão deuteten an, dass sie die Mannschaft stärker machen. In der Saisonvorb­ereitung blieben die Ingolstädt­er in sieben Testspiele­n ungeschlag­en, kassierten nur zwei Gegentore. Im letzten Test wurde Bundesligi­st Borussia Mönchengla­dbach mit 1:0 bezwungen. Doch in dieser Partie musste der FCI auch einen Rückschlag verkraften, da sich Christian Träsch schlimm verletzte. Der gebürtige Ingolstädt­er und ehemalige Nationalsp­ieler zog sich einen Kreuzbandr­iss zu und wird wohl die ganze Saison ausfallen. Ein Fragezeich­en steht zudem hinter dem bekanntest­en Neuzugang des Sommers. Charlison Benschop, der aus Hannover kam, befindet sich nach langer Verletzung­sgeschicht­e zwar wieder im Training, benötigt aber noch Zeit.

Umso mehr ruhen die Hoffnungen im Sturmzentr­um auf Darío Lezcano. Doch der Paraguayer, bester Torschütze der Vorbereitu­ng, hat die Zusage des Vereins, den FC Ingolstadt bei einem entspreche­nden Angebot verlassen zu dürfen. Aufstiegsz­iele hegt man in Ingolstadt offiziell zwar keine, will aber da sein, wenn die Favoriten aus Hamburg und Köln straucheln.

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