Bravo, Herr Reisch
Es ist eine wirklich gute Entscheidung, den Ehrenring der Stadt Landsberg nicht mehr annehmen zu wollen. Allerdings nicht, weil ich der Meinung bin, er stehe diesem Kapitän aus Landsberg nicht zu, ganz im Gegenteil. Sondern, weil diese Entscheidung dieser Farce endlich ein Ende setzt.
Es ist wirklich traurig, wie sich ein einzelner Stadtrat und der Landsberger Oberbürgermeister in dieser Sache verhalten haben. Ohne Rücksicht auf die betroffene Person und Fingerspitzengefühl. Man kann Entscheidungen, so wie es Stefan Meiser durch sein Vorpreschen wollte, nicht öffentlich herbeizwingen, das ist politisch, aber auch menschlich unklug. Eine Mitteilung an den Oberbürgermeister oder den Ältestenrat hätte genügt, um das Thema unbeeinflusst diskutieren zu können. Die Stadt hat noch weitere Ehrungsmöglichkeiten, eine passende hätte man sicher gefunden.
Aber damit nicht genug: Anstatt das alles abzuwarten, versucht der sonst wesentlich geschickter und diplomatischer agierende Oberbürgermeister Mathias Neuner, das Problem auf der Straße zu lösen, und fordert Kapitän Reisch auf, die Ehrung abzulehnen. Das hat der Landsberger jetzt auch getan. Schaden hat aber nicht der Kapitän erlitten, er gewinnt an Ansehen. Schaden hat die Stadt erlitten durch zwei ungeschickt agierende Politiker bei einem Fall, der ständig in den überregionalen Medien präsent ist. Das war nun wahrlich keine Werbung für die Souveränität der Landsberger Politiker. Gut ist, dass das zumindest Mathias Neuner eingesehen hat und auch öffentlich sagt. Das zeigt Größe.