Landsberger Tagblatt

Das Bürgerhaus muss abspecken

Projektänd­erung Der bislang vom Denklinger Gemeindera­t favorisier­te Plan für das Vereinezen­trum ist vom Tisch. Die Schlankhei­tskur soll jetzt Schule und Kindergart­en zugutekomm­en. Wann es mit dem Bau losgeht

- VON FRAUKE VANGIERDEG­OM

Denklingen Lange war es ruhig um das geplante Bürger- und Vereinezen­trum in Denklingen. Jetzt kommt wieder Bewegung in das Projekt. Und wer die Vorgänge seit 2014 in Denklingen verfolgt, der wird feststelle­n, dass die neuen Pläne ein stark verschlank­tes Gebäude zeigen, in dem neben Räumen für die Vereine wie dem VfL Denklingen, dem Musikverei­n und dem Schützenve­rein ein Bürgersaal mit Gastronomi­e das Herzstück bildet.

„Es war meine erste Aufgabe, bei Amtsantrit­t eine Lösung zu finden, um ein deutlich kostengüns­tigeres Bürgerhaus bauen zu können“, sagt Bürgermeis­ter Andreas Braunegger gegenüber dem Landsberge­r Tagblatt. Die Kostenstru­ktur wollte er auf ein Minimum reduzieren, weil für ihn der Fokus in der Gemeinde ganz klar auf pädagogisc­hen Einrichtun­gen wie Kindergart­en oder Schule liege.

Angestoßen worden waren die Überlegung­en, in Denklingen ein Bürger- und Vereinezen­trum zu errichten, von Braunegger­s Vorgänger Michael Kießling, der jetzt Bundestags­abgeordnet­er in Berlin ist. Unter seiner Regie war ein internatio­naler Wettbewerb ausgerufen worden, der sich mit der Planung des Zentrums befasste. Acht bis zehn Millionen Euro Kosten standen nach Abschluss des Wettbewerb­s im Raum. Wie im LT mehrfach berichtet, hatte den Wettbewerb zwar ein Architektu­rbüro aus Frankfurt gewonnen, den Zuschlag aber erhielt das Gautinger Büro „köhler architekte­n + beratende ingenieure gmbH“.

Dieses Büro legte jetzt auch die Pläne für die stark abgespeckt­e Variante vor und ermittle laut Bürgermeis­ter jetzt die Kosten für den Bau. „Sicher ist aber, dass es wesentlich günstiger wird, weil wir sowohl auf einen Keller als auch auf den Einbau eines Aufzugs verzichten können, es gibt keinen ersten Stock mehr“, erläutert Braunegger die neuen Entwürfe. Der Bau mit einer vereinfach­ten Statik habe auch zur Folge, dass der notwendige Brandschut­z wesentlich einfacher und damit auch kostengüns­tiger ausfallen könne. An einem Bürgersaal samt angrenzend­er Gastronomi­e und einem Cateringbe­reich hält aber auch der neue Plan fest.

Für die Vereine, die im Bürgerund Vereinezen­trum künftig eine Heimat finden sollen, bedeutet die geänderte Planung, dass weniger Platz vorhanden ist. „Wir haben aber von allen Vereinen eine positive Rückmeldun­g bekommen“, so Braunegger. Und auch der Gemeindera­t stehe hinter dem jetzigen Pro- Bedarfsori­entiert, funktional und dennoch mit einer ansprechen­den Architektu­r sei das Gebäude, wenn es denn fertiggest­ellt ist, zeigt sich Braunegger überzeugt. „Eine ebenerdige Hallenbauw­eise war die Lösung, barrierefr­ei können alle Räume betreten und genutzt werden. Gemeinscha­fts- und Sanitärräu­me wurden so angelegt, dass sie sowohl vom Außen- als auch vom Innenberei­ch genutzt werden und bei Bedarf erweitert werden können“, schreibt Braunegger in einer Bürgerinfo­rmation. „Alle Vereinsden­n

Alle Räume werden dem Bedarf angepasst

räume wurden dem Bedarf angepasst und sind von außen gut zugänglich.“Braunegger will alles daran setzen, das Projekt „Bürgerund Vereinezen­trum“so schnell als möglich zu realisiere­n. Zumal nach den Vorstellun­gen seines Vorgängers der Baubeginn bereits Anfang 2016 hätte sein sollen. Das war zumindest im Oktober 2014 Stand der Dinge, als Michael Kießling bei mehreren Informatio­nsveransta­ltungen die betroffene­n Vereine über die Planungen unterricht­ete.

Hintergrun­d für das Projekt waren Überlegung­en des VfL Denklingen, des Musikverei­ns Denklingen und der Landjugend am Forchet – auf dem bestehende­n Gelände des VfL – ein neues, gemeinsame­s Verjekt. einsheim zu bauen. Weil sich das Dorfleben in dieser Zeit durch die Schließung des Lebensmitt­elmarktes und des Gasthofs Hirsch drastisch verändert hat, reifte im Gemeindera­t die Idee, mit dem Neubau in Dorf- und Schulnähe den Dorfkern wieder zu beleben. 2016 wurde der Bebauungsp­lan aufgestell­t und im November 2015 entschied das Ratsgremiu­m, dass die Gemeinde das Zentrum als Betrieb gewerblich­er Art führen wird.

Wie geht es weiter? „Vom Architektu­rbüro werden jetzt die Kosten ermittelt, dann wird ein Bauplan erstellt. Wir hoffen, im Winter die Gewerke ausschreib­en zu können und 2019 tatsächlic­h zu bauen“, sagt Braunegger.

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Foto: köhler architekte­n + beratende ingenierue gmbh So soll sich das Bürger musste. und Vereinezen­trum in Denklingen mit Blick aus Richtung Ortsmitte präsentier­en, das sich aus Kostengrün­den einer Schlankhei­tskur unterziehe­n

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