Gegen das Vergessen
Veteranenjahrtag Gedenken: 100 Jahre Ende des Ersten Weltkriegs
Leeder In Zeiten wie diesen, in denen die Menschen in Deutschland in Frieden leben können, halten Veteranenvereine die Erinnerung an schlimmere Zeiten lebendig. Vor Kurzem dachten auch die Leederer Veteranen 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges an die gefallenen und vermissten Soldaten. Bereits vor 170 Jahren wurde der Verein für solche Zwecke gegründet.
Im Gottesdienst am Vormittag kam Pater Juan Antonio Torres in der Predigt auf seine eigene Zeit beim spanischen Militär zu sprechen.
Damals sei ein Teil seines Zuges von einer Lawine in den Pyrenäen verschüttet worden. Dabei seien einige Soldaten ums Leben gekommen. „Ich habe selbst gespürt, wie sich der Verlust von guten Kameraden anfühlt“, sagte Torres.
Aufgrund der unsicheren Witterung wurde die Ehrung am Heldengrab in der Kirche durchgeführt. Vorsitzender des Vereins Peter Linder zeigte in seiner Ansprache nochmals die Gesamtausmaße des Ersten Weltkriegs auf und machte auch die Folgen für Leeder deutlich. 36 junge Männer haben damals ihr Leben verloren. „Viele Familiennamen, die im Kriegerdenkmal in Bronze gegossen sind, existieren heute nicht mehr. Um ihr Vergessen zu verhindern, sind wir heute hier angetreten.“
Nach der musikalischen Umrahmung der Messe begleitete die Blaskapelle Markt Leeder unter der Leitung von Ingrid Nieberle den Verein zum Luitpoldsaal. Die Mitgliederzahlen schrumpfen stetig, und die Ausgaben liegen höher als die Einnahmen. „Wir können die Kosten für den Veteranenjahrtag nicht mehr mit den Mitgliedsbeiträgen bestreiten“, sagte Kassenwart Eduard Spinnler. Einer Beitragserhöhung wurde deswegen von allen zugestimmt.
Das Finanzamt habe laut Peter Linder die Satzung des Vereins geprüft und Änderungen gefordert. So sei es zum Beispiel nicht zulässig, dass das Vereinsvermögen im Falle der Auflösung nur für die Instandhaltung des Kriegerdenkmals verwendet werden darf. „Es soll nun, etwas allgemeiner formuliert, ausschließlich für gemeinnützige Zwecke genutzt werden“, erklärte Linder.
Beim diesjährigen Ausflug habe man bei größeren Zielen wie dem Fliegergeschichtlichen Museum Memmingerberg leider kein Glück gehabt. In diesem Jahr soll es wieder ein etwas kleinerer Ausflug in die Mooshütte Frankenried werden.
Auch eine Ehrung konnte der Vorsitzende der Veteranen durchführen. Alfred Lang bekam für seine 50-jährige Vereinsmitgliedschaft eine Urkunde überreicht.