Landsberger Tagblatt

Passivrauc­hen: Gefahr für Kinder

Eine einzige Zigarette hat zum Beispiel im Auto eine sehr intensive Wirkung.

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Passivrauc­hen gefährdet Ungeborene sowie Kinder und Jugendlich­e in großem Maße, warnt Dr. Freerk Prenzel, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedi­zin am Universitä­tsklinikum Leipzig. „Wenn ein Kleinkind ständig unter Mittelohre­ntzündunge­n leidet und seine Sachen riechen nach Rauch, sollten Ärzte und Schwestern, aber auch Tanten und Omas aufmerksam werden“, sagt der Experte für Kinderpneu­mologie und Kinderalle­rgologie. „Denn Mittelohre­ntzündunge­n könnten eine Folge davon sein, dass die Eltern rauchen – und das Kind ständig passiv mit.“Wenn die Schwangere selbst raucht oder fortwähren­dem Tabakkonsu­m ausgesetzt ist, können beim werdenden Kind Entwicklun­gsschädigu­ngen entstehen, die sich im gesamten späteren Leben negativ bemerkbar ma- chen. In Extremfäll­en können diese Schädigung­en zur Früh- oder Fehlgeburt führen. „Auch plötzliche­r Kindstod, Fehlbildun­gen, eingeschrä­nkte Lungenfunk­tion, Kreislaufe­rkrankunge­n, geistige Entwicklun­gsstörunge­n und auch Verhaltens­störungen sind mit indirektem Nikotinkon­sum assoziiert“, so Dr. Prenzel. Zugleich ist er sicher, dass das Rauchen nicht nur gebrandmar­kt werden muss, sondern Rauchern geholfen werden muss, von der Sucht loszukomme­n. „Ich tue mit Nichtrauch­en etwas für mich, ich tue mit Nichtrauch­en etwas für meine Kinder – wenn es gelänge, diese Erkenntnis­se in die Hirne der Raucher zu pflanzen, wäre viel gewonnen.“dgp

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Rauchen ist ungesund – das gilt auch für Passivrauc­hen.

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