Ein Gegengewicht zum Alltag
LechART Warum sich Menschen in Landsberg eine Woche mit Malerei beschäftigen
Landsberg Die letzten fünf Tage wurde in Landsberg gemalt. Von Aktmalerei, Aquarellmalerei und Acrylbild war bei der LechARTAkademie alles dabei, die jetzt nach 2016 zum zweiten Mal stattfand. Sie stand dieses Jahr unter dem Motto „Alles in Bewegung – Motive am Fluss“. Heuer kamen insgesamt sechs Kurse zustande, die allesamt gut besucht waren, so lautet das Fazit von Initiatorin Katinka Schneweis. Besonders die Kurse für Aktmalerei und großformatige Acrylmalerei fanden sehr guten Anklang und seien voll ausgebucht. Die bildende Kunst, wie sie in der Akademie angeboten werde, stelle ein Gegengewicht zum Alltag dar, der sich auf Funktionalität und Mechanisierung fokussiere. „In der Kunst erfährt man sich selber als schöpferisches und gestalterisches Wesen und erzeugt dadurch gedankliche Freiheit“, erklärt Schneweis.
Unter dem Motto „Alles ist frei“stand auch der Kurs der großflächigen Acrylmalerei. Die Ergebnisse konnte man in den letzten Tagen in der Säulenhalle bewundern. Auf un- Staffeleien und an die Wände gelehnt waren die Werke auf großen Leinwänden.
Darunter auch vier Stück von Heike Dietrich. Sie war dieses Jahr zum ersten Mal bei der lechART- Akademie. „Die Woche ging unglaublich schnell vorbei“, erzählt die Peitingerin. Sie habe vor allem viel über die Herangehensweise an ein Bild gelernt. „Was braucht ein Bild, und wann ist es wirklich ferzähligen tig“, erklärt sie. Mit der Acrylmalerei hatte sie vorher noch relativ wenig Erfahrung. „Ich mag es aber sehr gerne, mich in neue Bereiche reinzuarbeiten“, sagt sie. Im Zeichnen habe sie zwar mehr Erfahrung, aber die großformatige Acrylmalerei habe ihr auch die Möglichkeit gegeben, mit unbekannten Materialien frei von konkreten Vorstellungen zu arbeiten.
Genau das Abstrakte hat auch Hans-Christian Malek an dem Kurs fasziniert. „Seit ungefähr zehn Jahren male ich auch privat mit Acrylfarbe“, erzählt der 73-Jährige. Allerdings habe er noch nie gegenstandslos gearbeitet. „Am Anfang war es auch sehr schwer für mich da hineinzufinden“, sagt er. In den fünf Tagen habe er sehr viel gelernt und auch neue Impulse für seine private Malerei mitgenommen. Er erhoffe sich auch, dass die Lechart Akademie in Zukunft jährlich und nicht nur zweijährig stattfinde.
„2020 wird auf jeden Fall wieder eine Akademie zur bildenden Kunst stattfinden“, sagt Schneeweis. Ob nächstes Jahr aber eine veranstaltet werde, sei noch nicht entschieden. Sicher sei aber, dasss, wie die letzten Jahre auch, man sich nicht auf einen Bereich konzentrieren, sondern ein möglichst breit gefächertes Angebot machen werde.