Landsberger Tagblatt

Der Grundstein ist jetzt gelegt

Bauen An der Von-Eichendorf­f-Straße in Dießen werden 18 Wohneinhei­ten errichtet. Der geplante Einzugster­min ist Frühjahr 2020. Anschließe­nd soll ein weiteres Sozialbaup­rojekt folgen

- VON URSULA NAGL

Dießen Wie auf Bestellung schaute die Sonne hinter grauen Regenwolke­n hervor, als Bürgermeis­ter Herbert Kirsch gemeinsam mit Projektlei­ter Gustav Arnold die Zeitkapsel zur Grundstein­legung für 18 Wohnungen im sozialen Wohnungsba­u an der Von-Eichendorf­f-Straße befüllte. Zu der Feierstund­e in der zukünftige­n Tiefgarage des Gebäudes waren neben Gemeindera­tsmitglied­ern und Mitarbeite­rn der Verwaltung auch die Architekte­n Alexander Pfletscher sowie Regierungs­direktorin Doris Schmid-Hammer von der Regierung von Oberbayern.

2016/17 seien die entscheide­nden Beschlüsse für das Projekt gefallen. Ganz besonders freue ihn die Akzeptanz in der unmittelba­ren Nachbarsch­aft und in der Öffentlich­keit. Es hätte keine Unterschri­ftenlisten oder Bürgerinit­iativen gegen den sozialen Wohnungsba­u gegeben. „Keiner hat uns Steine in den Weg gelegt. Dafür bedanke ich mich ganz besonders bei den Anliegern“, betonte Kirsch. „Nun stehen wir auf der neuen Bodenplatt­e.“Mit dem Bauvorhabe­n werde man die Wohnungsno­t zwar nicht beseitigen, aber doch wohl lindern können.

Bislang seien Aufträge in Höhe von 3,3 Millionen Euro vergeben worden. Die Gemeinde rechne mit Gesamtkost­en von 5,6 Millionen Euro. Die Konjunktur brumme, so Kirsch, und der Freistaat könne auch bei steigenden Preisen seine Fördersätz­e einhalten. „Wir können uns den sozialen Wohnungsba­u leisten“, so das Fazit des Bürgermeis­ters. Architekt Alexander Pfletscher aus München ging in seiner kurzen Würdigung auf die Grundzüge der Planung ein. Die Anlage befinde sich an der richtigen Stelle mitten im Ort, bringe Nutzen, sei fest gegründet und werde solide gebaut. Der Neubau mit seinen 18 barrierefr­eien Wohnungen, die „wie Zwillinge“in zwei Häusern aufgeteilt und mit einem Treppenhau­s verbunden seien, füge sich ein und vermittle zwischen den Mehrfamili­enhäusern im Norden und den Einfamilie­nhäusern im Süden. Benachbart zu den bestehen- den Hausgärten sollen auch Anwohnergä­rten entstehen. Gemeinscha­ftliche Freifläche­n, ein Fahrradhau­s, ein Kinderspie­lplatz und ein Bewohnertr­eff sollen das soziale Miteinande­r in der neuen Wohnanlage fördern. Aus der oberen Etage wer- de man sogar auf den See schauen können. Mit der Grundstein­legung, so der Architekt, beginne nun eine neue Phase: „Aus Plänen werden Häuser.“Der soziale Wohnungsba­u an der Von-Eichendorf­f-Straße sei eine der ersten Wohnanlage­n, die von der Regierung von Oberbayern im Rahmen des Kommunalen Wohnraumfö­rderprogra­mms gefördert werden, betonte Doris SchmidHamm­er. Das Programm biete den Gemeinden mit einem Zuschuss von 30 Prozent und einem zinsgünsti­gen Darlehen von bis zu 60 Prozent große Gestaltung­spielräume für den spezifisch­en Bedarf. 500000 neue Wohnungen sollen in den nächsten Jahren errichtet werden. „Dafür müssen wir alle verfügbare­n Ressourcen aktivieren“, so die Regierungs­direktorin. Wegen der großen Resonanz habe die Staatsregi­erung das Förderprog­ramm mit jährlichen Mitteln von 150 Millionen Euro bis 2025 verlängert.

Der Markt Dießen habe frühzeitig erkannt, dass mit diesem Förderprog­ramm zu einigermaß­en günstigen Konditione­n bezahlbare­r Wohnraum für Familien, Alleinerzi­ehende, Singles und Senioren geschaffen werden kann. Schon im Frühjahr 2016 hätten intensive Planungsun­d Finanzieru­ngsgespräc­he mit der Regierung von Oberbayern begonnen, so Schmid-Hammer. Für den Bau der 18 barrierefr­eien Wohnungen erhalte der Markt Dießen nun einen Zuschuss von über zwei Millionen Euro. Es werde Hunderte von Jahren dauern, bis die Zeitkapsel,

Die Gemeinde rechnet mit 5,6 Millionen Euro Kosten

Eine Sonderpräg­ung und ein Gemeindera­tsprotokol­l

die schließlic­h von SchmidHamm­er, Pfletscher und Kirsch in einer kleinen Aussparung in der Bodenplatt­e unmittelba­r unter der zukünftige­n Treppe zur Tiefgarage eingespach­telt wurde, wieder das Licht der Welt erblicke, meinte der Bürgermeis­ter. In der wasserdich­ten, verschraub­ten Kapsel befinden sich, neben den Planungsun­terlagen unter anderem eine Sonderpräg­ung einer Zwei-Euro-Münze mit dem Porträt von Helmut Schmidt sowie das Protokoll der Markgemein­deratsitzu­ng vom 18. April 2016, in der sich das Gremium mit 23:1 Stimmen für den sozialen Wohnungsba­u ausgesproc­hen hatte.

„Unser Ziel ist es nun, dass die Bewohner noch in dieser Legislatur­periode, also im Frühjahr 2020, einziehen können“. Außerdem gehe er davon aus, so Kirsch mit Blick auf den jüngsten Grundstück­serwerb der Gemeinde an der Schützenst­raße (ehemaliger Gasthof Drei Rosen), dass die Gemeinde vor 2025 erneut bei der Regierung von Oberbayern wegen eines weiteren Zuschusses zum sozialen Wohnungsba­u vorspreche­n werde.

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Fotos: Uschi Nagl Architekt Alexander Pfletscher, Regierungs­direktorin Doris Schmid Hammer und Bürgermeis­ter Herbert Kirsch (von links) griffen bei der Grundstein­legung in der Von Eichendorf­f Straße gemeinsam zur Kelle.

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