Die Minderheit im Kindergarten
Betreuung Im Landkreis arbeiten nur ganz wenige Männer in den Tagesstätten
Landkreis Männer ab in die Kita. So richtig durchgedrungen ist die Bundesregierung mit dem Ruf noch nicht. Der Zuwachs männlicher Kinderpfleger und Erzieher misst sich derzeit noch in Promille: 5,7 Prozent Männer gehören heute bundesweit zum pädagogischen Kita-Personal. 2011 waren es 3,8 Prozent. Im Kreis Landsberg lag der Anteil der Männer im vergangenen Jahr noch etwas darunter, bei 2,7 Prozent. Damit kletterte er um 0,9 Prozentpunkte gegenüber 2016. Und in der Bundesliga der Erzieher der Kreis Landsberg den 319. Platz unter 402 bundesweit erfassten Stadtstaaten, Stadt- und Landkreisen. Die niedrigste Quote hat der Kreis Dingolfing-Landau: 0,4 Prozent. Spitzenreiter ist Frankfurt am Main mit 15 Prozent.
Kindergärten und Kfz-Werkstätten haben eines gemeinsam. Es fehlt das jeweils andere Geschlecht. Noch sind Männer wahre Exoten in Kindergärten. Damit das nicht so bleibt, legte das Bundesfamilienministerium das Programm „Männer in Kitas“auf: 16 Träger von Kinderta- gesstätten in 13 Bundesländern erprobten zwischen 2011 und 2013 Konzepte und Strategien, um mehr männliche Fachkräfte für Kitas zu gewinnen.
Im Kreis Landsberg zeigte der Ruf nach mehr Männern durchaus gewissen Erfolg: Hier erhöhte sich die Männerquote von 1,1 (Jahr 2011) auf 2,7 (Jahr 2017) Prozent. 2014, nach Ende der Kampagne, lag die Männerquote bei 1,3 Prozent.
Männer verhalten sich anders als Frauen und können die Kinderbetreuung bereichern. Und der wisbelegt senschaftliche Beleg? Das Bundesfamilienministerium verweist auf die geförderte Tandem-Studie. Deren Autoren haben die Vorgabe so zusammengefasst: „Die Forderung nach mehr männlichen Fachkräften in Kindertagesstätten ist zum einen mit der Erwartung verbunden, dass hierdurch eine größere Vielfalt im pädagogischen Alltag entsteht. Zum anderen wird insbesondere bezogen auf Jungen darauf verwiesen, dass männliche Fachkräfte als Rollenvorbilder und männliche Identifikationsfiguren dienen können.“