Landsberger Tagblatt

SPD scheitert mit Antrag gegen Plakat Wildwuchs

Diskussion Auch künftig wird es in Utting keine Sammelwänd­e für Wahlplakat­e geben

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Utting In Sachen Plakatieru­ng bleibt in Utting alles wie gehabt. Eigentlich wollte die Gemeinde auf Vorschlag von Gemeindera­t Helmut Schiller (SPD) den „Wildwuchs“an Parteiplak­aten eindämmen und daher Plakatwänd­e aufstellen. Nur dort sollte die Plakatieru­ng erlaubt sein und dabei jeder Partei das gleiche Platzangeb­ot gemacht werden.

Wie die Verwaltung bei der Überarbeit­ung der entspreche­nden Verordnung herausgefu­nden hat, ist, was einfach klingt, offenbar nicht so einfach umsetzbar.

Zahlreiche Gerichtsur­teile wurden zum Thema Plakatiere­n in Ortschafte­n schon erlassen. Da Parteien in einem demokratis­chen Rechtsstaa­t eine besondere Stellung einnehmen, muss ihnen beispielsw­eise die Möglichkei­t gegeben werden, flächendec­kende Wahlwerbun­g zu betreiben. Das Netz der Plakatwänd­e müsse also ausreichen­d dicht sein.

Auch dürfe man Parteien nicht gleich große Kontingent­e einräumen, sondern gewichtet nach deren tatsächlic­her Bedeutung innerhalb der politische­n Landschaft. Zudem gilt die Mindestgar­antie. Das bedeutet, dass jede Partei unabhängig von ihrer jeweiligen Bedeutung ein Fünftel bis ein Viertel der Werbemögli­chkeit beanspruch­en darf, die der größten Partei zusteht.

Laut Rechtsaufs­icht des Landratsam­tes beschränke keine Gemeinde im Landkreis das Plakatiere­n auf Anschlagta­feln; Utting wäre bei einem entspreche­nden Beschluss Vorreiter. Auf Vorschlag der Rechtsaufs­icht sollte die strenge Regelung, dass auf Plakatwänd­en plakatiert werden muss, umformulie­rt werden: „muss“sollte durch „soll“ersetzt werden. Wie Bürgermeis­ter Josef Lutzenberg­er (GAL) ausführte, müssten zudem weit mehr Plakatwänd­e als bisher kalkuliert angefertig­t und bevorratet werden. Die Kosten beliefen sich auf zirka 4500 Euro.

Während die SPD dennoch für einen Versuch warb, stimmten die restlichen Gemeinderä­te dagegen.

Auch in anderen Gemeinden wird es anders geregelt

 ?? Archivfoto: Heinz Sturm ?? In Utting wird es weiterhin keine Sammelwänd­e für Wahlplakat­e (im Bild ein Beispiel aus Füssen) geben.
Archivfoto: Heinz Sturm In Utting wird es weiterhin keine Sammelwänd­e für Wahlplakat­e (im Bild ein Beispiel aus Füssen) geben.

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